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Mad Max – Topmovies Sonderband

Die „Mad Max“ Filme – und dabei vor allem Teil II – gelten unter Actionfans als unbedingter Kult und legten den Grundstein für die Karriere von Mel Gibson, der dank der Figur des Max Rockatansky zum absoluten Superstar aufstieg. Im Verlag „Medien P+W GmbH“ erschien nun ein Buch, das sich den Mythos „Mad Max“ vornimmt und umfangreiche Informationen zu der Trilogie liefert.

„Obwohl Max das verbindende Element dieser Filme ist, sind sie alle so unterschiedlich, dass er fast jedes Mal zu einer neuen Figur wird. Jeder der Filme will meiner Meinung nach etwas anderes aussagen. Aber ich glaube auch, dass man sie am Stück zeigen könnte und sie als große Geschichte funktionieren.“ (Mel Gibson)

Der Aufbau des Buches „Mad Max“

Mad Max Topmovies Sonderband

Copyright des Coverbildes von “Mad Max – Topmovies Sonderband”: Medien P+W GmbH

Peter Osterieds Buch, Redakteur des Filmfanzines „Moviestar“, steigt mit einer Analyse des Helden Max Rockatansky durch Uwe Raum-Deinzer (ebenfalls ein Moviestar Redakteur) gleich hochinteressant ein und beleuchtet dabei vor allem den bereits in dem Zitat angedeuteten steten Wandel der Figur von einem Film zum anderen. Zudem ordnet Raum-Deinzer den Film zeitlich ein und beleuchtet ganz kurz alle drei Filme und deren filmischen Stellenwert.

Danach wird Regisseur George Miller kurz vorgestellt und seine Karriere, in deren Verlauf er bisher nur sehr wenige, dafür genretechnisch höchst unterschiedliche Filme (Von brachialer Endzeitaction zu sprechenden Ferkeln in „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ und steppenden Pinguinen im Animationshit „Happy Feet“) geschaffen hat.

Ein umfangreiches, hochinteressantes und vor allem extrem faires Portrait von Mel Gibson schließt sich an. Von seinen Anfängen bis zu seinen heutigen Ausrutschern wird das Leben und Wirken des streitbaren Australiers (der eigentlich ein geborener Amerikaner ist) unter die Lupe genommen und niemals ausgeblendet, dass der Mensch hinter dem Superstar schon immer aneckte und sich selbst vermutlich der größte Feind war. Trotzdem wird Gibson nie dämonisiert, so dass dieses Portrait in seiner Ausgewogenheit schon alleine einen Kauftipp rechtfertigt.

Daran anschließend sind alle drei Filme Thema. Dabei fällt vor allem die emsige Recherche des Autoren auf, der immer bemüht ist, auch Fakten abseits des allgemein Bekannten zu beleuchten. Dabei wird immer kurz umrissen, um was es in den jeweiligen Filmen geht, wie sich Max von Film zu Film verändert, wie die Produktionsbedingungen aussahen und wie die Reaktionen des Publikums. Ein wirklich angenehm bildstarkes Layout (inklusive alter Posterartworks und Aushangbilder der Filme) und Portraits der wichtigsten Nebendarsteller runden den Filmpart trefflich ab. Ein Ausblick auf Teil 4 „Mad Max: Fury Road“ muss sich aufgrund der Tatsache, dass aktuell noch an dem Film gearbeitet wird, darauf beschränken, die langwierigen Stationen der Pre Production Hölle, in die der Film geraten war, aufzuarbeiten. Was zwar interessant zu lesen ist, letztlich aber seltsam überflüssig wirkt.

Darauf widmet man sich der Filmwelle an billigen Endzeitactiontrashern, die durch den Erfolg von „Mad Max“ losgetreten wurden. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf den italienischen Produktionen. Dennoch gelingt dem Buch eine wirklich interessante Mischung aus durchaus bekannten Streifen wie „The Riffs“ und vollkommenen Trashhämmern wie „Endgame – Das letzte Spiel mit dem Tod“. Das so eindeutige wie vorhersehbare Fazit: „Mad Max“ wurde zu einem Adrenalinstoss für das Endzeitactiongenre und bleibt noch bis heute sein bester Vertreter. Was den Stellenwert und die Qualität der Filme nur umso deutlicher unterstreicht.

Mit dem abschließenden Kapitel um Ozploitation, also Genrewerken aus Australien, konnte ich persönlich nicht wirklich viel anfangen, da es auch vom Umfang her ein wenig lieblos und unausgegoren wirkt.

Pro und Contras des Buches „Mad Max“

Die Inhaltsangabe sollte es angedeutet haben: „Mad Max – Topmovies Sonderband“ ist eine hochinteressante Faktensammlung zu einer wirklich wichtigen filmischen Trilogie, die in ihrer Detailfülle und ihrer Betrachtung des Charakters von Max unglaublich Lust macht, die Filme noch einmal zu konsumieren und das neu erworbene Wissen mit den Filmen abzugleichen. Das ist meines Erachtens das größte Lob, dass man einem Filmbuch machen kann! Respekt an die Macher dafür. Leider hat das Buch aber auch ein paar echte Schwachstellen, die fast alle im Detail liegen. Zum einen schleichen sich diverse orthographische Fehler ein. Ab und an findet man sogar Sätze in dem Buch, die wirken, als habe sie ein Lektor als Kommentar gesetzt. Solche Fehler reißen schon ziemlich aus dem Lesefluss. Das schwache Ozploitation Kapitel als Rausschmeißer zu setzen, war auch keine gute Idee. Auch die Tatsache, dass sich manche Informationen von Kapitel zu Kapitel doppeln und dabei auf unterschiedliche Art und Weise hinterfragt werden (genannt sei Mel Gibson Geschichte, wie er zu der Rolle von „Mad Max“ gekommen ist), wirkt durchaus verwirrend und unhomogen. Und ein Bild einer mir unbekannten Dame mit gewaltigem Vorbau als Bild von Charlize Theron (die in Teil 4 mitwirken wird) zu verkaufen, ist freilich auch ein ziemlicher Fauxpas.

Von derartigen Problemen abgesehen, kann man diese hochinteressante, unfassbar reich bebilderte, unterhaltsam aufgemachte und mit vielen Zitaten von den Mad Max Machern abgerundete Informationssammlung über die „Mad Max“ Trilogie nur jedem Fan und jedem, der es werden möchte, ans Herz legen!

Details zu „Mad Max – Topmovies Sonderband“

Umfang: ca. 88 Seiten
Format: 21,0 x 29,7 cm
Druck: 4/4-farbig
Ausführung: Hardcoverbuch
ISBN: 978-3-942621-16-8
Autor: Peter Osteried
Auflage: 2.000 Stück
Preis: € 12,90

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