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Sniper: Assassin’s End

Originaltitel: Sniper: Assassin’s End__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2020__Regie: Kaare Andrews__Darsteller: Tom Berenger, Chad Michael Collins, Sayaka Akimoto, Michael Jonsson, Lochlyn Munro, Sasha Piltsin, Ryan Robbins, C. Ernst Harth u.a.
Sniper: Assassin's End mit Tom Berenger Blu-ray-Cover

In “Sniper: Assassin’s End” suchen Thomas und Brandon Beckett nach einem gefährlichen Killer.

Der inzwischen achte Eintrag ins „Sniper“-Franchise trägt den Titel „Sniper: Assassin’s End“ und bringt neben den seit Teil IV etablierten Chad Michael Collins als Brandon Beckett auch Tom Berenger in der Rolle von Thomas Beckett zurück.

Brandon Beckett zockt gerade einen Online-Shooter, als eine Spezialeinheit in sein Wohnzimmer kracht und ihn festnimmt. Er werde verdächtigt, den Handelsminister eines zentralamerikanischen Landes ermordet zu haben. Brandon wird in ein nahegelegenes Safe House verfrachtet, wo man das Verhör bereits beginnen will, bevor man ihn in einen Hochsicherheitsgebäude verlegen will. Doch Brandon kann zu seinem vermeintlichen Abschuss nichts beitragen. Was ihn dank offensichtlicher Indizien gegen ihn allerdings nicht unverdächtiger macht.

Als der Sicherheitskonvoi bei Brandons Verlegung angegriffen wird, nutzt der Scharfschütze die Möglichkeit zur Flucht. Er gedenkt sich zu seinem Vater Thomas Beckett durchzuschlagen. Hier will er sich neu aufstellen und den Vorgängen auf den Grund gehen. Ihm immer auf den Spuren: Bundesagenten und eine geheimnisvolle japanische Killerin mit dem Namen Lady Death. Derweil versucht Zero, ein ruppiger Homeland-Agent, auf seine Weise Licht ins Dunkel zu bringen.

Schaut in den Actionfilm mit Tom Berenger hinein

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In den ersten 50 Minuten von „Sniper: Assassin’s End“ kommt man teils aus dem Haareraufen nicht mehr heraus. In diesen wird der von den Teilen vier bis sieben gelungen zum neuen Helden aufgebaute Brandon Beckett mal eben zur Nebenfigur im eigenen Film gemacht. Eine Nebenfigur, die gefühlte Ewigkeiten nicht aktiv in den eigentlichen Verlauf der Handlung eingreift und stattdessen reichlich ziellos wirkend durch Amerika reist.

Sniper Assassin's End mit Lady Death

Lady Death trägt schonmal die Kriegsbemalung auf…

Zwar atmet man erleichtert auf, wenn man erkennt, dass die Odyssee einen Besuch bei Thomas Beckett zum Ziel hat. Dass die folgenden Minuten dann mehr einer – gelungen in Szene gesetzten – Familienzusammenführung als dem Vortrieb der Story dienen, entschuldigt dies aber nicht. Alles, was mit der Story zu tun hat, müssen die Agenten um Lochlyn Munros („Zwölf Runden 3: Lockdown“) Bundesagenten John Franklin und Zero am Leben halten. Zwei reichlich nichtssagende, langweilige Nebenfiguren – die hier unverdient beinahe zu Hauptfiguren mutieren. Auch die mit Schmackes eingeführte Lady Death wird viel zu schnell komplett pausiert – was auch zu Lasten der Action geht.

Sniper: Assassin's End mit Chad Michael Collins

Brandon Beckett hechtet durch den Wald…

Im letzten Filmdrittel gelingt es „Sniper: Assassin’s End“ zwar ganz ordentlich, alle Fäden zusammenführen, man wird aber den Eindruck nicht los, dass man das Ganze auch deutlich simpler hätte erzählen können. Was es vermutlich auch möglich gemacht hätte, die öden Bösewichter mit einem eindrücklicheren Profil zu versehen. Eine spannendere Story wäre auch deshalb wichtig gewesen, weil Regisseur Kaare Andrews („Altitude – Tödliche Höhe“) im Vergleich zu den Vorgängern die Action doch deutlich zurückschraubt.

Im Grunde gibt es nur zwei größer skalierte Szenen. Eine findet auf einer einsamen Straße statt, bei der es sowohl amtlich Kugelhagel als auch fiese Headshots zu bestaunen gibt. Auch ein kleinerer Carstunt mit ordentlich Blechschaden und kleinere Explosionen sind zu begutachten. Das Highlight bildet dennoch ganz klar die Actionszene rund um Thomas Becketts Blockhütte, bei der Lady Death zunächst einige Headshots verteilt, eine coole Belauerungssequenz zwischen den beiden Becketts und Lady Death den Mittelteil bildet und kurz darauf Lady Death und Brandon in einen Infight geraten.

Dabei ist die Action wie der gesamte Film in richtig breiten Kinobildern in Szene gesetzt, schaut fantastisch aus und hat nichts von dem gewohnten DtV-Look ähnlicher B-Action-Kaliber. „Sniper: Assassin’s End“ schaut extrem wertig aus und die vielen Schauplatzwechsel sorgen für Abwechslung. Coole Einlagen, etwa die enorm stilvolle Eröffnungssequenz oder ein Triple-Splitscreen am Spannungshöhepunkt einer Actionszene, runden den gelungenen optischen Eindruck ab. Ein weiterer Pluspunkt ist die coole Musik, die immer mal wieder Synthwave-Einschläge transportiert, mit massiven Bässen vorwärts treibt und als Abschluss der Eröffnungssequenz fast schon geniale Züge annimmt.

Sniper: Assassin's End mit Tom Berenger

Oldie but Goldie: Thomas Beckett zeigt erneut, was er drauf hat.

Darstellerisch ist „Sniper: Assassin’s End“ ganz klar das Schlachtfeld der beiden Becketts. Tom Berenger („Sniper“) ist vor allem in den gemeinsamen Szenen mit Chad Michael Collins irre souverän. Er schmeißt sein ganzes Charisma in die Waagschale, um seinem Thomas Beckett mal etwas menschlichere Züge angedeihen zu lassen. Davon wird Chad Michael Collins („Sniper: Homeland Security“, „Sniper: Ghost Shooter“, „Sniper: Legacy“) mühelos mitgezogen, der aber auch ohne Schützenhilfe seinen Brandon im Schlaf spielen könnte. Von den restlichen Darstellern bleibt nur Sayaka Akimoto als Lady Death wirklich hängen. Wobei sie eher durch ihre Physis und Actionwoman-Qualitäten in Erinnerung bleibt, denn durch schauspielerische Großtaten.

„Sniper: Assassin’s End“ macht Laune, aber…

Was am Ende bleibt, ist ein weiterer Eintrag ins „Sniper“-Franchise, der die erstaunliche qualitative Konstanz der Reihe durchaus fortzusetzen vermag. Vor allem in audiovisueller Hinsicht ist „Sniper: Assassin’s End“ wirklich extrem gelungen. Zudem gehen Chad Michael Collins und Tom Berenger komplett in ihren Rollen auf. Und ist der pseudokompliziert erzählte Einstieg erst einmal überstanden, greift auch die gar nicht mal so verkehrte Story. Der man es allerdings dennoch übelnimmt, dass sie ihren eigentlichen Helden lange reichlich ins Abseits stellt.

Mit dem weicht nämlich auch die Action zusehends aus dem Film. Das ist angesichts der präsentierten Qualität derselben eine echte Schande und wird spätestens dann richtig ärgerlich, wenn dem geneigten Actionfan ein echter Showdown vorenthalten wird, beziehungsweise selbiger eher wie ein Sturm im Wasserglas denn wie fette Action wirkt.

05 von 10

Sony Pictures Home Entertainment setzt bei „Sniper: Assassin’s End“ erstmals ausschließlich auf das selbst entwickelte HD-Medium Blu-ray. DVD-Player-Besitzer schauen also in die Röhre. Diesen Paradigmenwechsel, der keiner ist – siehe die UK-Veröffentlichung des Filmes, flankieren die Japaner mit keinerlei Extras zum Film. Kurzum: „Alles“ „richtig“ „gemacht“. Wenigstens bringt die Scheibe die technischen Qualitäten des Filmes zum Strahlen und ist der Film mit einer FSK 16 Freigabe ungeschnitten.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Sony Pictures Home Entertainment__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu-ray/DVD: Ja/Nein

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