| Originaltitel: Frankie Freako__Herstellungsland: Kanada__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Steven Kostanski__Darsteller: Adam Brooks, Kristy Wordsworth, Conor Sweeney, Matthew Kennedy, Rich Evans, Joshua Turpin u.a. |

„Frankie Freako“ hommagiert 80s-Puppenmonster.
Conor ist so ziemlich der spießigste Mensch auf Gottes weitem Rund. Es gibt nur wenige Momente, wo er selbst seine Langweiligkeit hinterfragt. Als wir ihn kennenlernen, hat er gerade einen solchen Moment. Und das Fernsehen scheint ihm direkt einen Ausweg zu liefern. Denn hier läuft die Werbung von Frankie Freako, einem seltsamen Wesen, das Conor verspricht, mit ihm die geilste Party aller Zeiten zu feiern.
Und tatsächlich: Conor ruft bei Frankie Freako an. Als Conor am nächsten Tag erwacht, hat er einen dröhnenden Schädel und sein Haus liegt zu weiten Teilen in Schutt und Asche. Frankie Freako ist mit zwei Kumpels noch anwesend und berichtet ihm von der Party von letzter Nacht. An die hat Conor keinerlei Erinnerung mehr, aber diverse Fotos sprechen Bände.
Aufgrund des Chaos‘ tickt Conor gewaltig aus. Frankie Freako und seine Kumpels geraten darüber heftig mit Conor aneinander. In einem Moment der Ruhe gewähren sie Conor Einblicke in ihre Vergangenheit. Denn Frankie und Co. kommen von dem Planeten Freakworld. Dieser wurde vor einiger Zeit von dem Despoten Munch übernommen, der den Freakos verbat, Party zu machen. Stattdessen mussten sie für ihn Sklavenarbeit verrichten.
Nur Frankie und seine Buddys entkamen und machten fortan Party auf der Erde. Da tauchen plötzlich Robo-Freakos in Conors Wohnzimmer auf und verschleppen Conor, Frankie und die anderen Freakos auf Freakworld!
Abgedrehtes von Steven Kostanski
Steven Kostanski hatte sich zunächst als einer der Köpfe des auf Low-Budget-Independentfilme spezialisierten Filmstudios Astron-6 einen Namen gemacht. Hier zelebrierte er seine Vorliebe für mit schlotzigen Effekten hantierende Mixe aus Horror und Komödie. Der ernste „The Void“, „Manborg“, „Leprechaun Returns“ und „Psycho Goreman“ zeugten von Kostanskis Liebe für das Abgedrehte. Genau wie sein aktuelles „Deathstalker“-Remake mit Daniel Bernhardt.
„Frankie Freako“ entstand kurz vor „Deathstalker“ und ist Kostanskis Hommage an „Minikreaturen“-Filme wie „Gremlins“, „Critters“ oder „Ghoulies“. Die etwas hässlich wirkenden Designs der Puppen in Kostanskis Film lassen zudem an den obskuren 1987er-Streifen „The Garbage Pail Kids“ denken. Der Film hatte dahingehend bereits eine klasse Trailer-Punchline: „Sie mögen nicht hübsch sein, aber Junge, was sind das für tolle Freunde!“

Conor und Frankie Freako schließen aus der Not heraus Freundschaft.
Kostanski setzt bei seinem Film wie gewohnt vollumfänglich auf handgemachte Effekte, was in diesem Fall viel Arbeit für diverse Puppenspieler bedeutete. Leider sind Frankie Freako und seine Kumpels nicht nur etwas hässlich, sie bewegen sich obendrein seltsam steif und unrund. Was keine große Faszination beim Zuschauer auslöst. Das gewollt wirkende Unperfekte lässt daher eher an ebenso unperfekte Vorbilder denken – also eher an „Ghoulis“ oder „Puppet Master“ und weniger an „Gremlins“ oder „Gritters“.
Die Story von „Frankie Freako“ wirkt vor allem zu Beginn immer wieder arg kindisch. Conors Spießertum wird sehr überzogen gereicht. Und auch Frankie und Co. wirken zu Beginn seltsam infantil. Hartes Partymachen als Lebensantrieb ist zumindest witzig. Wenn die Puppen-Gestalten dann aber plötzlich sogar auf Conor schießen, ist man seltsam irritiert. Das passt irgendwie alles nicht so recht zusammen.

Die Make-up-Abteilung hatte einen schlechten Tag.
Doch das Drehbuch findet alsbald in die Spur. Fokussiert darauf, dass aus Conor ein weniger spießiger Typ wird. Und etabliert neben menschlichen Bösewichten eben auch noch Unhold Munch. Und um den zu besiegen, müssen unsere Helden mit einer „Indiana Jones“-Lore aus Conors Stube in eine andere Dimension reisen. Die sieht turbogeil aus, etabliert noch viele Puppencharaktere mehr und sorgt dafür, dass der Film endlich etwas mehr Pfeffer im Arsch hat.
Es werden zahlreiche beknackte Ideen gedropped, es gibt eine geile Loren-Verfolgungsjagd, Terminator-Freakos ballern Laserstrahlen aus ihren Augen, andere Freakos schmelzen im beliebten Handmade-Kostanski-Stil und und und. Spätestens ab der Filmhälfte wird „Frankie Freako“ etwas mehr zu dem, was man sich von ihm erwartet hatte. Inklusive schön doofem Ende.

Conor Sweeney leiht Spießer Conor nicht nur sein Gesicht, sondern auch seinen Vornamen.
Das ist abgedreht, unterhaltsam und angenehm hochtourig, aber es zündet nicht formvollendet. Irgendwie stört Conor. Irgendwie stört alles, was von Frankie Freako ablenkt. Und im Gegensatz zu den filmischen Vorbildern wird „Frankie Freako“ niemals richtig fies oder hinterhältig. Obendrein haut der Humor des Filmes nicht wirklich rein. Insgesamt zünden vielleicht zwei oder drei Gags.
Optisch liefert Kostanski wieder die volle 80s-Breitseite. Dementsprechend dominieren in Conors Haus ekelhaft pastelne Pasteltöne, er selbst sieht in Röhrenjeans, mit 80s-Frise und fieser Brille einfach nur gotterbärmlich aus und die Mucke wirkt wie direkt vom 80s-Walkman kommend. Die Puppen sind in Look, Feel und Benehmen 80er-Jahre pur.
„Frankie Freako“ startet nie richtig durch
Man merkt Kostanskis Streifen in jeder Einstellung die Liebe zu den Filmen der 1980er an. Man sieht auch das Herzblut, das da reingegangen ist. Umso mehr tut es weh, konstatieren zu müssen, dass „Frankie Freako“ einfach nicht abzuliefern vermag und vor allem den Einstieg arg verschleppt. Infolgedessen braucht es viel zu lange, bis der Film gefühlt an dem Punkt ist, wo er eigentlich hinwollte. Und dann fällt ihm seltsamerweise nichts mehr ein.
Es fehlt an Witzen, an Fiesheit, an Bissigkeit und an dem unbedingte Willen richtig abdrehen zu wollen. Nimmt man die „Ghoulis“ her oder eben die „Puppet Master“-Reihe, dann ist man nahe an dem dran, was „Frankie Freako“ zu liefern imstande ist. Echte Highlights wie „Gremlins“ winken da aber allenthalben aus der Ferne. Schade.
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Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erscheint am 28. November 2025 von Lighthouse Home Entertainment. Die Datenträger haben ungeschnitten eine Freigabe ab 16. Ihr könnt den Film auch streamen.
In diesem Sinne:
freeman
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