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Dangerous Animals

Originaltitel: Dangerous Animals__Herstellungsland: Australien, USA, Kanada__Erscheinungsjahr: 2025__Regie: Sean Byrne__Darsteller: Hassie Harrison, Jai Courtney, Josh Heuston, Rob Carlton, Ella Newton, James Munn, Liam Greinke, Jon Quested, Ryland Pearson-McManus, Michael Goldman u.a.
Dangerous Animals Poster

„Dangerous Animals“ kreuzt ein Creature Feature mit einem Serienkillerfilm.

Die junge Amerikanerin Zephyr liebt das Surfen. Entsprechend ist sie in der Welt unterwegs, um die besten Wellen zu reiten. Aktuell reist sie in Australien von Hotspot zu Hotspot. Hier lernt sie den Makler Moses kennen. Zwischen den beiden fliegen sofort die Funken und sie verbringen eine tolle Nacht. Hernach macht Einzelgängerin Zephyr, was sie am besten kann: Sie geht stiften. Die Wellen rufen sie.

Als sie auf einem leeren Parkplatz ihre Ausrüstung vorbereitet, wird ihr plötzlich von hinten eine Plastetüte über den Kopf gestülpt. Als Zephyr wieder zu sich kommt, ist sie an ein Bettgestell gefesselt. Unweit von ihr liegt eine weitere gefesselte Frau im Bauche eines Bootes, das, und das weiß der Zuschauer zu dem Zeitpunkt bereits ganz genau, einem ziemlich brutalen Killer gehört.

Und der hat vor, Zephyr und ihre Leidensgenossin alsbald zu seinem Vergnügen zu töten. Seine bevorzugten Mordinstrumente: Haie. Für Zephyr beginnt ein blutiger Überlebenskampf.

Schaut in den Film hinein

Dieser Killer killt mit Haien

Die Prämisse von „Dangerous Animals“ mutet auf den ersten Blick trashy an. Doch der Film wird von Regisseur Sean Byrne („The Loved Ones“) so straff, konsequent und mitreißend erzählt, dass man sogar bereit ist, über diverse großformatige Logiklücken hinwegzusehen. Denn der Mix aus Serienkiller- und Haifilm ist in seinen besten Momenten mörderspannend und macht richtig viel Spaß. Man fiebert mit den Hauptfiguren mit und hasst den Bösewicht. Genauso soll es sein.

Hassie Harrison als Zephyr in Dangerous Animals

Die aus „Yellowstone“ bekannte Hassie Harrison gibt die taffe Zephyr.

Und das klappt aus zwei Gründen so gut: Zum einen sind die präsentierten Figuren mal nicht nur leere Hüllen. Vor allem Zephyr gerät durchaus plastisch. Sie ist unabhängig, hatte eine schwierige Kindheit, ist taff, widerspenstig und eine echte Kämpferin. Ihr Lover Moses wirkt wie ein Gegenentwurf zu Zephyr. Vermutlich funktioniert es auch genau deshalb so gut zwischen beiden. Ihr ahnt es: Moses fliegt nach dem One Night Stand nicht einfach aus dem Film. Er darf vielmehr die urplötzlich verschwundene Zephyr suchen. Und Fieswicht Bruce Tucker ist einfach komplett irre. Er erinnert in seiner Brutalität und seinem Zynismus häufiger an Mick Taylor aus „Wolf Creek“. Mithin ein weiterer Australier, der es nicht so mit Touristen hatte. Allerdings hat dieser Bruce Tucker definitiv den abgefahreneren Modus Operandi als Mick Taylor.

Zum anderen sind die Schauspieler allesamt extrem engagiert bei der Sache. Insbesondere Hassie Harrison („Southbound“) spielt ihre Zephyr einfach klasse. Gibt ihrer Figur trotz der ausgestellten Toughness auch viel Zerbrechliches und Beschützenswertes mit. Als Moses spielt Josh Heuston („Thor: Love and Thunder“) sehr sympathisch auf.

Jai Courtney in Dangerous Animals

Jai Courtney war nie besser als in „Dangerous Animals“.

Und Jai Courtney („Terminator: Genisys“) gibt dem Affen als Bruce einfach mal so richtig Zucker. Ist mal auf eine raue Art durchaus sympathisch, dann total in seinem Killerfilm drin und irgendwann nur noch komplett neben der Spur. Courtney spielt physisch sehr präsent und fühlt sich in der Unsympathenrolle sichtlich sauwohl. Und es scheint immer mal eine Menge Mut zur Hässlichkeit durch. In meinen Augen war der Mime selten besser als hier.

Inszenatorisch gibt es bei „Dangerous Animals“ ebenfalls keinen Grund zur Klage. Das Boot als einziger Schauplatz wird hinreichend bespielt und niemals langweilig. Die Unterwasserfotografie ist herausragend. Dementsprechend ist es richtig schade, dass Sean Byrne sie nur in den ersten Minuten intensiver einsetzt.

Fütterungszeit für Haie in Film von Sean Byrne

Fütterungszeit!

Da der Fokus niemals so wirklich auf den Haien liegt und sie als „Waffen“ von Bruce eher beiläufig eingebunden werden, muss man auch keine großartigen Effekt-Desaster befürchten. Es gibt nur einen einzigen, wundervoll ausgekosteten Money-Shot, in dem ein Weißer Hai grandios überinszeniert wird. Und hier läuft die Effektmaschine 1A.

Die Art und Weise, wie die Haie eingesetzt werden, wird so manchem Creature-Feature-Fan allerdings nicht schmecken. Splattereinlagen hat es nämlich keine, ein paar Goremomente gefallen, werden aber höchst sparsam gesetzt. Blut fließt aber trotzdem reichlich. Die Wunden fügen sich die Menschlein dann untereinander zu. Ein Hit ist der Soundtrack, der mit grandiosen „Hallo Wach“-Momenten wortwörtlich genial auf die Pauke haut.

„Dangerous Animal“ ist ein garstiger Reißer

Makellos ist „Dangerous Animals“ nicht. In Sachen Logik hat der Film diverse Male Sand im Getriebe. Und es gibt Momente, da wirkt das Tempo leicht holprig. Vor allem zu Beginn gibt es ein paar Szenen, die straffer hätten ausfallen dürfen. Und gegen Ende wird der Film kurzzeitig repetitiv. Will ums Verrecken nicht von dem Schauplatz des Bootes abweichen und provoziert sogar ein „Oh Nein“ beim Publikum.

Doch für die 98 Minuten Laufzeit von „Dangerous Animals“ ist das reichlich egal. Man ist immer im Film drin, fiebert mit Zephyr mit und wünscht Bruce den brutalsten Bösewicht-Finisher aller Zeiten. Die Figuren funktionieren, die Darsteller mühen sich nach Leibeskräften und die Spannungskurve passt. Die Inszenierung ist klasse und Jai Courtney als Killerlump der Knaller. Sein Bruce ist definitiv das gefährlichste Raubtier im Film.

07 von 10

Der Film läuft seit dem 11. September 2025 in den deutschen Kinos, kommt von Constantin Film und hat ungeschnitten eine Freigabe ab 16 erhalten.

In diesem Sinne:
freeman

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