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Trust – Eine Frage des Vertrauens

Originaltitel: Trust__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2025__Regie: Carlson Young__Darsteller: Sophie Turner, Katey Sagal, Billy Campbell, Peter Mensah, Rhys Coiro, Forrest Goodluck, Gianni Paolo, Kariana Karhu, Diego Guzmán, Victor Oliveira, Lucía Gómez-Robledo u.a.
Sophie Turner in "Trust" Artwork

Sophie Turner gerät in „Trust“ in Lebensgefahr.

Als wir Lauren das erste Mal begegnen, nimmt sie am Casting für eine Sitcom teil. Sie bekommt den Job und wächst fortan vor den Augen der Nation zur jungen Erwachsenen heran. Als wir ihr wieder über den Weg laufen, hat Lauren ihr Lächeln verloren. Sie steht inmitten eines gewaltigen Shitstorms. Zahlreiche private Bilder wurden geleaked. Besonderes Aufsehen erregt ein Bild von einem positiven Schwangerschaftstest. Die ganze Nation fragt sich, wer wohl der Vater sein könnte.

Lauren braucht eine Auszeit. Sie mietet ein Haus irgendwo im Nirgendwo an. Hier will sie herunterkommen. Blöderweise bemerkt der Vermieter des Hauses schnell, wen er da als Mieterin hat. Während er sein Geschäft mit dem Haus nicht ruinieren möchte, sehen seine Taugenichtsfreunde eine Möglichkeit, den großen Reibach zu machen. Sie brechen in das Haus ein. Lauren kann sich gerade so im Heizungsraum des Hauses verstecken.

Der entpuppt sich als eine Art Quasi-Panic-Room. Allerdings ist er so „sicher“, dass zwar tatsächlich niemand hinein, Lauren aber auch nicht mehr heraus kann. Als eine Wasserleitung in dem Raum bricht, beginnt der vollzulaufen. Lauren versucht infolgedessen alles, ihre Freiheit wieder zu erlangen. Da droht schon neues Ungemach. Denn der Vater von Laurens ungeborenem Kind hat einen Killer auf sie angesetzt. Er hatte mit Lauren nur eine Affäre und kann keine Zeugnisse dafür gebrauchen.

Schaut in den Film hinein

Thriller mit „Game of Thrones“-Star Sophie Turner

Carlson Young hat in ihrer Schauspielkarriere vornehmlich in zahlreichen TV-Serien mitgewirkt. 2018 legte sie ihr Regie-Debüt in Form des Kurzfilmes „The Blazing World“ vor. 2021 baute sie den Kurzfilm zum Spielfilm aus und feierte mit dem gleichnamigen Ergebnis ihr Langfilmdebüt. Drei Jahre später legte sie mit „Upgraded“ als Regisseurin nach. Und nun also „Trust“. Mit der Verfilmung des von Gigi Levangie stammenden Drehbuches hat sich Carlson Young jedoch keinen wirklichen Gefallen getan.

„Trust“ kommt nämlich arg ungelenk konstruiert daher. Und er braucht gefühlte Ewigkeiten, um überhaupt erst einmal in Schwung zu kommen. Ist dann die Grundsituation um die eingesperrte Lauren etabliert, bekommt der Film einfach keine Spannung in die Ereignisse. Man hat kein Stück mit Lauren gebondet. Obschon von „Game of Thrones“-Star Sophie Turner eigentlich sympathisch gespielt, baut man keinen Bezug zu ihrer Figur auf.

Lauren / Sophie Turner in "Trust"

Lauren geht es alles andere als gut.

Selbst wenn das Gefängnis von Lauren dann irgendwann mit Wasser vollzulaufen beginnt, wird es nicht dramatischer. Auch weil „Trust“ gefühlt zu oft von dem Überlebenskampf seiner Protagonistin weggeht. Und dabei auf Charaktere fokussiert, die einem nur noch egaler sind. Langeweile macht sich breit. Und der 90-Minüter beginnt sich doch arg zu ziehen. Am Ende hilft Freund Zufall, damit „Trust“ irgendwann in sein Finish starten kann. Und auch hier ist der Spannungspegel eher meh.

Sophie Turner („X-Men: Dark Phoenix“) macht ihre Sache gut, verschwindet aber viel zu oft aus dem Fokus. Etwa zugunsten einer hölzern spielenden Katey Sagal („Sons of Anarchy“), die als Loretta vom Drehbuch verdammt wird, das Finale einzuleiten, ohne vorher irgendeine Rolle für den Film gespielt zu haben. Peter Mensah („Gladiator II“) kommt als Killer nie im Film an. Billy Campbell („Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“-Remake) hat eine viel zu kleine Nebenrolle inne, um dem Film irgendetwas bringen zu können. Und er overacted übel. Auch die anderen Nebendarsteller machen keinen rechten Stich.

Billy Campbell im Thriller mit Sophie Turner

Billy Campbell wird Laurens Lage nicht eben erleichtern.

Technisch ist das Ganze solide in Szene gesetzt. Der Heizungsraum als wesentlichster Handlungsort ist nicht sonderlich reizvoll, funktioniert aber. Prinzipiell hätte ich eine House Invasion in dem netten Mietshaus reizvoller und sicherlich auch spannender gefunden. Der Look des Filmes ist okay, der Soundtrack gerät gerade in den spannend gemeinten Momenten teils arg einfallslos und aufdringlich.

In „Trust“ sollte man nicht zu viel Vertrauen haben

Langweilige Figuren schrauben sich durch einen absolut vorhersehbaren Thriller, der den Zuschauer nicht zu packen versteht und keinerlei Nägelkau-Momente generiert. „Trust“ wirkt immer mal wieder seltsam hilflos. Nicht nur in seinem Handlungspart, sondern auch, wenn er beispielsweise offenkundig schwarzhumorige Momente zu generieren versucht (das Geballer auf die Heizungsraumtür sei genannt) und diese dann nicht einmal auskostet. Zumindest Sophie Turner macht ihre Sache gut, kommt letztlich aber gegen das schwache Skript nicht an.

03 von 10

Für „Trust“ ist aktuell keine physische Auswertung geplant. Der Film kommt von Paramount Pictures und kann bei den verschiedensten VoD-Plattformen geliehen und gekauft werden. Hier läuft er uncut und wird beispielsweise von Amazon ab 18 empfohlen. Für diese hohe Freigabeempfehlung gibt es jedoch keinerlei nachvollziehbare Gründe.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Paramount Pictures__Freigabe: empfohlen ab 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Nein, nur digital

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