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Inconceivable – Tödliches Verlangen

Originaltitel: Inconceivable__ Herstellungsland: Kanada__ Erscheinungsjahr: 2017__ Regie: Jonathan Baker__ Darsteller: Gina Gershon, Nicky Whelan, Nicolas Cage, Faye Dunaway, Natalie Eva Marie, Jonathan Baker, Tyler Jon Olson, …

Das amerikanische Postermotiv.

Das amerikanische Postermotiv.

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„Inconceivable“ (2017) ist ein dramatischer Thriller aus der „Emmett Furla Oasis“-Produktionsschmiede, welche bekanntermaßen ja über keinen allzu guten Ruf verfügt. In Szene gesetzt seitens des Spielfilm-Debütanten Jonathan Baker – der im Vorfeld übrigens (vergeblich) darum „gekämpft“ hatte, ausgerechnet Lindsay Lohan für die zweite Hauptrolle zu gewinnen – mit dem kaum einen angebotenen Paycheck ausschlagenden „einstigen A-Lister“ Nicolas Cage in einem Nebenpart aufwartend sowie auf einer Drehbuch-Vorlage von Zalman King´s Tochter Chloe beruhend – welche zuvor u.a. „Poison Ivy 2“ und „B. Monkey“ verfasste – enttäuscht das sich in der „Tradition“ von Veröffentlichungen á la „the Hand that rocks the Cradle“, „When the Bough breaks“ und „A Deadly Adoption“ bewegende Ergebnis letzten Endes in gleich mehrerlei Hinsicht: Statt „schön pulpy“ daherzukommen und das gewährte „R“-Rating ordentlich auszukosten, erinnert einen das Abgelieferte leider viel eher an banal-unaufregende „Lifetime“- oder „Hallmark“-Made-for-TV-Movies…

Angela (Gina Gershon) und Brian Morgan (Cage) sind ein reiches Ärzte-Ehepaar, das gemeinsam mit ihrem Nachwuchs – ihres Zeichens die fünfjährige, nach einigen Fehlgeburten schließlich mit Hilfe einer Eizellen-Spende gezeugte Cora (Harlow Bottarini) – zufrieden in einer feinen Villa lebt. Eines Tages stellt die Kindergruppen-Anleiterin Linda (Natalie Eva Marie) Angela eine andere Mutter aus der Runde vor – nämlich die allein-erziehende, kürzlich mit ihrem Spross Maddie (Sienna Soho Baker) hergezogene Katie (Nicky Whelan). Prompt verstehen sich alle prima miteinander – worauf es nicht lange dauert, bis Katie als Nanny und „Innen-Dekorateurin“ der Morgans eingestellt wird sowie zusammen mit Maddie in deren Gästehaus einzieht. Als sich Brian und Angela dann noch einmal für „Familien-Zuwachs per Leihmutter“ entscheiden, fällt ihre (zweite) Wahl auf Katie – welche jene Aufgabe fortan sehr gern sowie mit Hingabe (plus 40.000 Dollar Entlohnung) übernimmt. Anfangs verläuft alles „glatt“ – bis jedoch plötzlich zunehmende „Spannungen“ zwischen den beiden Frauen aufkommen…

„Inconceivable“ ist einfallsarm und steht sich obendrein gelegentlich quasi „selbst im Wege“. Man betrachte nur mal den Einstieg, im Zuge dessen Katie und Maddie vor dem Vater letzterer flüchten – bis sich erstere ein großes Küchenmesser schnappt und ihrem Verfolger jenes in den Leib rammt: Krimi-unerfahrene Zuschauer könnte das Präsentierte eventuell noch „täuschen“ – allen übrigen raubt es jedoch stracks einen der ohnehin arg spärlichen „Funken“ an Suspense, da man schon derart früh aufgezeigt erhält, zu was sie so fähig ist. Von Beginn an ist einem (entsprechend) klar, dass mit Katie „etwas nicht stimmt“ – was genau, das kristallisiert sich schrittweise seitens ihres Verhaltens sowie in Gestalt mehrerer Flashbacks heraus. Die Geschichte eines vermeintlich netten neuen Freundes (Babysitters, Nachbarn, Untermieters etc.) mit „psychischen Problemen“ und/oder einer „dunklen Vergangenheit“ ist nunmal eine altbekannte – weshalb man sich ohne einem wirklich reizvollen (inhaltlichen oder zumindest stilistischen) „Hook“ eigentlich gar nicht erst daran versuchen sollte…

Die Morgans werden als eine glückliche kleine Familie ins Geschehen eingeführt: Sie wohnen in einer prachtvollen Villa auf einem riesigen Grundstück außerhalb der City, brauchen sich um Geld keinerlei Sorgen zu machen und haben sich alle ganz doll lieb. Beneidenswert. Es wird nie verraten, auf welchem Spezialgebiet Brian als Arzt praktiziert – ebenso wie darauf verzichtet wurde, Cage schwitzen zu lassen, als der Hausherr von seiner morgendlichen Jogging-Runde zurückkehrt. Egal. Es gab bei ihnen aber durchaus manch eine „bedrückende Phase“ zu überstehen: Angela´s Schwangerschafts-Probleme z.B., die bei ihr Depressionen auslösten und sie sogar süchtig nach gewissen Medikamenten werden ließen. Inzwischen ist das jedoch überstanden – obgleich ihr seither nicht mehr nach Sex zumute ist. Armer Brian. Gut für sie, dass er ein „verständnisvoller Typ“ ist, der u.a. die Hoffnung hegt, dass sich ihre aufkeimende Freundschaft mit Katie weiterhin positiv auf sie bzw. ihre Gemütsverfassung (und somit natürlich auch auf ihre Ehe an sich) auswirkt…

Spätestens als Katie erfährt, dass Angela und Brian Linda als Leihmutter engagieren wollen, zeigt jene dem Publikum gegenüber ihr „wahres Gesicht“ und tötet die attraktive „Nebenbuhlerin“ – mit der sie bis dato übrigens eine Affäre hatte – am Ufer eines Sees, um so möglichst noch „ihren Platz“ einnehmen zu können. Ein Zeitsprung offenbart im Folgenden, dass der Plan aufgeht: Nun bereits mehrere Monate schwanger, lebt sie zufrieden im Kreise der Morgans – unabhängig der anhaltenden Skepsis von Brian´s sie schon immer argwöhnisch beäugenden Mutter Donna (Faye Dunaway). Nach und nach stellen sich allerdings bestimmte Meinungsverschiedenheiten (u.a. darüber, wie man Kinder am besten umsorgt und erzieht) heraus – was schließlich dazu führt, dass Katie Angela zunehmend zu „verunsichern“ anfängt, um ihrer Glaubwürdigkeit zu schaden sowie anderen den Eindruck zu vermitteln, ihre „mentale Stabilität“ würde erneut schwinden. Frustriert und enttäuscht über die Reaktionen ihrer Mitmenschen, begibt sich Angela kurzerhand an Nachforschungen in Sachen Katie…

In der Hauptrolle liefert Gina Gershon („the Scribbler“) eine engagierte, überzeugende Performance ab – während Nicolas Cage („Joe“) und Faye Dunaway („the First Deadly Sin“) ihre unbedeutsamen, passiven Nebenparts bloß „runterspulen“ sowie Nicky Whelan („the Tragedy Girls“) zwar ein „heißer Feger“ ist, sie mimisch allerdings nie besser als mittelprächtig agiert und es ihr überdies an einer „nachhaltigen Ausstrahlungskraft“ mangelt (in Erinnerung verbleibende Augen zähle ich jetzt einfach mal nicht mit dazu). Ein wenig „Trivia“ in diesem Zusammenhang gefällig? Gershon und Cage waren beide in „Face/Off“ zu sehen – Whelan und Nic sowohl in „Left Behind“ als auch „Dog Eat Dog“. Obendrein kann man an dieser Stelle erwähnen, dass sich Regisseur Baker selbst als ein mit Angela befreundeter Arzt gecastet hat – wovon er lieber hätte Abstand nehmen sollen – sowie dass die ehemalige „World Wrestling Entertainment“-Akteurin Natalie Eva Marie („Action #1“) immerhin für einen zusätzlichen (willkommenen) „Eye Candy“-Anteil sorgt…

Unglücklicherweise ist der Streifen generell „eher zahm“ geraten – und das nicht nur auf vereinzelte Momente mit „gewalttätigem Verhalten“ bezogen, sondern auch aufs Darbieten „unverhüllter Haut“. Ja, u.a. geht Katie eines Abends mal „oben ohne“ im Pool schwimmen – wobei Brian sie von einem Balkon aus beobachtet – doch anders als bspw. die zwei vergleichbaren Szenen in „Poison Ivy 3“ (mit Jaime Pressly) nimmt sich diese hier „komplett ernst“. Bis auf zum Ende hin versucht Katie Brian nicht einmal aktiv zu verführen. An sich kann man anerkennen, dass der Film handwerklich solide umgesetzt sowie von Cinematographer Brandon Cox („Poker Night“) nicht unansprechend bebildert wurde – was „unterm Strich“ allerdings keineswegs ausreicht, um eine Empfehlung zu rechtfertigen: Letztlich ist „Inconceivable“ nämlich nichts weiter als ein unorigineller, sich vorhersehbar und unspannend entfaltender dramatischer Thriller, der sich eventuell „etwas lockerer“ (mit gezielt verstärktem „pulpy B-Movie-Soap-Opera-Charakter“) hätte präsentieren sollen, um einen ergiebiger zu unterhalten…

knappe

Hierzulande ist “Inconceivable – Tödliches Verlangen” auf DVD und BluRay erhältlich.

Stefan Seidl

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Copyright des Postermotivs und der Pics: Baker Entertainment Group / Emmett-Furla-Oasis Films / Ingenious Media / Arrow Films (GB) / Lionsgate Premiere, Grindstone Entertainment Group (US)__ Infos zur amerikanischen VÖ:__ Freigabe: Rated R__ Geschnitten: nein__ DVD/BluRay: ja/ja__

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