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Kill Speed

Originaltitel: Kill Speed__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2010__Regie: Kim Bass__Darsteller: Andrew Keegan, Brandon Quinn, Natalia Cigliuti, Nick Carter, Robert Patrick, Reno Wilson, Greg Grunberg, Christian Monzon, Shawnee Smith, Joshua Alba, Bill Goldberg, Amy Rider u.a.
Kill Speed

Das Cover bietet mehr Action als der gesamte Film …

Die Twentysomethings Strayger, Rainman und Forman sind begeisterte Hobbypiloten und finanzieren sich ihre flotten Fluggeräte mittels krimineller Machenschaften: Sie transportieren in ihren Flugzeugen Crystal Meth über die mexikanische Grenze nach Amerika. Dabei werden ihre Aufträge immer größer, was sie zu Zielen für die DIA (Die DEA wollte sich wohl nicht verunglimpfen lassen) macht. Diese beobachten die Jungs nun genauer, infiltrieren das Trio und schalten nach und nach deren Vertriebspartner aus. Doch der „Flyboys“ werden sie nicht wirklich habhaft. Als auch noch einer ihrer besten Agenten von einem mexikanischen Drogenkartell geschnappt wird, richten sie sich gar an die drei Adrenalinjunkies und bitten sie um Hilfe …

Was zunächst sehr positiv an „Kill Speed“ auffällt, ist seine erstaunlich wertige Inszenierung! Jump Cuts, Fast Forward- und stylishe Zeitlupenaufnahmen wechseln sich ab mit coolen Bildern des amerikanisch/mexikanischen Grenzgebietes. Darunter wummern fette Beats und in regelmäßigen Abständen haut „Kill Speed“ einige sehr fette Flugsequenzen raus. Dabei drehte man sichtlich alle Szenen selbst und griff selbst im abschließenden Dogfight nicht auf hinlänglich bekannte Stock Footage Szenen zurück. Leider leider vergisst der Film über diese gelungene Inszenierung aber fast vollständig seine Charaktere und erst recht seine Geschichte, was natürlich wenig förderlich für die filminhärente Spannung ausfällt. So dümpelt „Kill Speed“ letztlich immer recht lustlos vor sich hin und ist weder Fisch noch Fleisch.

httpv://www.youtube.com/watch?v=E–sgF2A0vM

Kill Speed

Optisch macht Kill Speed Laune!

Denn weder funktioniert der Streifen als Thriller um die Drogengeschäfte der Hauptfiguren noch als Actionstreifen, in dessen Verlauf man spielend die Schallmauer durchbricht und ein mexikanisches Drogenkartell aushebt. Keiner der Aspekte wird wirklich ausgearbeitet, es wird auch kein wirklich bedrohlicher Antipode etabliert und die ermittelnden Behörden entpuppen sich flott als formvollendet blöd agierende Pappnasen. Also watet man stattdessen durch Klischees satt: Die Helden sehen selbst in den stressigen Momenten aus wie Bravo-Girl Posterboys, die Bösewichter haben alle Akzent, die Cops gucken blöd in Computer und obwohl die Helden reichlich unbedarft agieren, werden weder Staatsgewalt noch Bösewichter ihrer habhaft. Als größter Feind entpuppt sich, als hätte man es geahnt, eine Frau, die die Freundschaft zu sprengen droht, aber dennoch keine echte Dynamik ins Jungentrio bringt. Der eine bleibt immer ein selbstsüchtiger Lahmarsch, der andere hält immer das Maul und der Dritte gibt immer den Blöden. Nicht einmal der Tod von einem der Kumpel macht für den Film irgendeinen Sinn. Wird aber trotzdem durchexerziert. Und wenn es schon den Hauptfiguren so mies ergeht, kann man sich sicher denken, wie sich der restliche Cast über die Runden quälen muss…

Kill Speed

Flugvehikel spielen die Hauptrolle in Kill Speed.

Im Grunde überrascht eigentlich nur der erstaunlich dummbrotige Auftritt von Backstreet Boy Nick Carter, der als Forman schon verdammt unterbelichtet rüberkommt. Als Strayger und damit als eigentlicher Held der Chose agiert zumindest Andrew Keegan („10 Dinge, die ich an dir hasse“) ganz gut, während Brandon Quinn als sein bester Kumpel total blass bleibt. Und Natalia Cigliuti dürfte als wohl langweiligster Love Interest in die Analen der Filmgeschichte eingehen. In kleinen und kleinsten Nebenrollen tummeln sich dann Tom Arnold („True Lies), Bill Goldberg („Universal Soldier 2“), Greg Grunberg (der „Heroes“ Mime hat die wohl lächerlichste „Bein auf den Stuhl“ Szene aller Zeiten abbekommen), Shawnee Smith („Saw“) und ein unterfordert und gelangweilt wirkender Robert Patrick („The Last Gasp“) als Präsident der Vereinigten Staaten! Go for it Patrick!

Was bleibt, ist ein Fliegerfilm, der irgendwie nie so richtig abheben will. Es fehlt dem Film an einer packenden Story, ordentlichen Charakteren und spannender Action. Stattdessen plätschert „Kill Speed“ alles andere als kill speedig vor sich hin und nervt extrem mit seiner bemühten Coolness, die diverse Gags formvollendet abstürzen lässt. Zumindest von technischer Seite her kann man sich kaum beklagen. Denn außer einer etwas hilflos getricksten Verfolgungsjagd mit Jets in den Straßenzügen einer Großstadt (klingt deutlich spektakulärer, als es ist) macht „Kill Speed“ zumindest optisch ordentlich was her. Das war es dann aber leider auch schon. Kleinere Shootouts gegen Ende können das Ruder dann auch nicht mehr herumreißen.

Die deutsche DVD kommt von MIG und ist mit einer FSK 16 ungeschnitten. Ein echter Graus ist die traurige deutsche Synchronisation. Diese wird in einer Szene sogar schlicht für einen Charakter vergessen! So bewegen sich zwar seine Lippen und der Gesprächspartner antwortet darauf, über was sie nun aber reden, erfährt man im Deutschen nie. Das muss man auch erst mal hinbekommen …

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: MIG / Eurovideo__FSK Freigabe: ab 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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