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Quicksand – Tödliche Dosis

Originaltitel: Quicksand__Herstellungsland: Indien, USA__Erscheinungsjahr: 2002__Regie: Sam Firstenberg__Darsteller: Michael Dudikoff, Brooke Theiss, Douglas Weston, Michael O’Hagan, Pamela Salem, Marisa Johnston, Dan Hedaya u.a.
Michael Dudikoff in Quicksand - Tödliche Dosis

Michael Dudikoff in dem Thriller „Quicksand – Tödliche Dosis“.

Nach dem Actionhit „American Fighter I“ (1985) und dessen Fortsetzung (1987) sowie dem Klassiker „Night Hunter“ (1986) fanden Michael Dudikoff und der Regisseur seiner größten Erfolge, Sam Firstenberg, lange Zeit nicht wieder zusammen. Erst 2002 sollte es dann doch noch einmal gelingen.

Das Ergebnis heißt „Quicksand – Tödliche Dosis“ und nimmt in Anbetracht der vorausgehenden Projekte, die die beiden im Team gestemmt hatten, wahre Wunder, hat dieser Film mit einer Actiongranate doch soviel gemein wie Bollywood mit guten Filmen. Wo jetzt das Indien-Bashing herkommt? Nun, der Film wurde im indischen Hyderabat gedreht. Und auch große Teile des Budgets kamen aus Indien.

Sam Firstenberg betrachtet laut dem Buch „Stories from the Trenches“ den Film zumindest in seiner Filmografie als etwas Spezielles. Sei dieser doch ein psychologischer Thriller und damit der erste und letzte Vertreter dieses Genres in seinem Werk. Ganz allgemein war es auch sein letzter Spielfilm überhaupt. Ursprünglich war der Streifen als mit Action vollgepackter, urbaner Actioner geplant, wandelte sich im Laufe der Entwicklung aber deutlich.

Beispielsweise auch aufgrund des Drehs in Indien, wo man laut Sam Firstenberg nicht in der Lage gewesen sei, derartige Action zu stemmen. Final gelang es, „Quicksand“ an Roger Cormans New Concorde Entertainment zu verkaufen und ihn so international auszuwerten. Rückblickend ist Sam Firstenberg der Ansicht, dass der Film im Großen und Ganzen nichts Besonderes zu bieten habe. Zumindest habe er es genossen, mal wieder Zeit mit Michael Dudikoff zu verbringen.

Michael Dudikoff als Militärarzt

Dudikoff spielt einen Militärarzt (Fachgebiet Psychiatrie) namens William Turner. Der ist neu auf einem militärischen Stützpunkt und gerät gleich am Tag seiner Ankunft in einen heiklen Fall. Ein Typ will sich selbst umbringen und verlangt nach seinem Arzt Dr. Romano. Doch der ist just durch Turner ersetzt worden. Turner erlangt zwar schnell das Vertrauen von dem Soldaten, der ihm daraufhin wirres Zeugs von Mittelchen im Trinkwasser erzählt, aber als der Soldat merkt, dass Turner ihn nicht für voll nimmt, bläst er sich das Hirn raus. Kein besonders gelungener Einstand für Turner.

Am Abend lernt er in der Offiziersbar Randy Stewart kennen, die sich zunächst als Femme Fatale versucht. Sie erzählt, dass sie freiwillig diene, während ihr Bruder einst abgelehnt worden sei. Deswegen stehe sie auf Kriegsfuß mit ihrem Vater. Von dem General erfährt Turner wenig später, dass die junge Frau, die ihm gerade ein Ohr mit ihrer Lebensgeschichte abgekaut hat und die er gerne flachgelegt hätte, seine erste echte Patientin werden wird.

Die habe nämlich unlängst nackt auf einer Veranstaltung der Army getanzt und damit einen Affront ausgelöst. Hauptproblem: Der Sohn des Generals will in die Politik und kann derartige Eskapaden in der Familie gar nicht gebrauchen. Entsprechend soll die junge Dame aus der Schusslinie. Da sie aber auf störrisch schaltet und nicht freiwillig aus der Army austreten will, soll Turner sie als psychisch krank einstufen, damit man sie aus der Einheit entfernen und aus dem öffentlichen Interesse herausbugsieren kann. Am nächsten Abend wird der General getötet und Hauptverdächtige ist freilich Randy.

Thriller von Sam Firstenberg

„Quicksand – Tödliche Dosis“ wirkt zunächst wie der kleine B-Bruder von „Wehrlos – Die Tochter des Generals“, geht aber ziemlich schnell eigene Wege. Sam Firstenberg inszeniert den Film ruhig und bedächtig, ja fast schon bieder. Alles sieht nach einer kleinen TV-Produktion aus. Action gibt es so gut wie keine und wenn, ist sie alles andere als spektakulär.

Highlight ist eine im sandigen Gelände endende Verfolgungsjagd, bei der Michael Dudikoffs Turner im Sand einfach solange Kreise fährt, bis er im aufgewirbelten Sand nicht mehr zu sehen ist. Irgendwann fährt er einfach geradeaus weiter, während die Lumpen einfach weiter im Kreis herumrasen. Ja…

Ergo fehlen „Quicksand“ ein oder zwei Adrenalinschübe. Die hätten vielleicht auch für etwas Spannung sorgen können, denn insgesamt fehlt es daran doch gewaltig! Und dies, obwohl der zugrunde liegende Fall insgesamt recht verzwickt anmutet. Und das dergestalt, dass man auch als allwissender und geschulter Thrillerfan selten mehr weiß als die Filmcharaktere.

Ziemlich gut ist Brooke Theiss („A Nightmare on Elm Street 4“), die zunächst an der Femme-Fatale-Attitüde ihre Figur Randy extrem durchscheitert. Doch in den ernsten Momenten, in denen ihre Figur die Nymphomaninnen-Maske fallen lässt und von ihrem Femme-Fatale-Getue abkommt, spielt sie verdammt gut und wirkt plötzlich sogar sexy.

Michael Dudikoff wirkt als Turner unglaublich relaxt und cool und man spürt, dass ihm die Rolle richtig gut getan haben muss. Er wirkt nicht einmal halb so steif wie sonst. So gelingt ihm ebenfalls eine durchaus respektable darstellerische Leistung.

„Quicksand“ ist für seine Macher eher ungewohnte Kost

„Quicksand – Tödliche Dosis“ entpuppt sich leider sehr schnell als biedere und spannungsfreie Videoproduktion. Die kann sich auf einen guten Michael Dudikoff verlassen, der in der verzwickten Story aber leider kaum Action machen darf. Im TV ist dieser arg unspektakuläre Streifen von Sam Firstenberg wohl am besten aufgehoben.

04 von 10

Nachdem es lange mau mit einer digitalen Veröffentlichung des Filmes aussah und er eigentlich nur im TV zu sehen war, steuerte Movie Power / MIG nach. Die entsprechende DVD ist ungeschnitten ab 16 freigegeben.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label: Movie Power / MIG__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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