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Alien: Rubicon – Sie kommen nicht in Frieden

Originaltitel: Alien: Rubicon__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2024__Regie: Adrian Avila__Darsteller: Michael Paré, Preston Geer, Paul Logan, Neeley Dayan, Vinney Pugliese, Eric Davenport, Christina Rose, Doug Jeffery, Tammy Klein, Douglas S. Matthews, Anthony Firth u.a.
Alien: Rubicon DVD Cover

Die Aliens kommen in „Alien: Rubicon“.

„Alien: Rubicon“ wurde von „The Asylum“ als Mockbuster zu „Alien: Romulus“ auf den Weg gebracht. Eine eventuelle Nähe zum „Vorbild“ kann man allerdings nur dem Titel und dem Artwork attestieren. Der Film selbst orientiert sich inhaltlich stattdessen überdeutlich an „Independence Day“. Woran er sich qualitätsmäßig orientiert, das vermag ich nicht zu sagen.

Dr. Jeff Morrow ist mit seiner Familie auf dem Weg zum Camping. Unterwegs will er noch an seinem Büro im Observatorium vorbei. Er benötigt zwei ominöse Akten, vermutlich die Aufbauanleitungen für die Zelte. Im Observatorium angelangt, spielt sein Sohnemann ein wenig an den Computern herum. Dabei entdeckt er mal eben eine Sphäre unbekannten Ursprunges, die sich auf die Erde zu bewegt.

Jeff, ganz Doktor, findet das nicht sonderlich beunruhigend und fährt weiter in Richtung Campingplatz. In New York jedoch sieht man das ganz anders, denn hier „landet“ die Kugel und schwebt über dem Hudson River. Aus unerfindlichen Gründen wird Jeff als Experte hinzugezogen. Es gilt, herauszufinden, was die Sphäre ist, was sie will oder was sie beherbergt. Als man das Objekt abzuscannen gedenkt, schaltet es in den Angriffsmodus.

Nach der Zerstörung unterschiedlichsten Kriegsgerätes, das aufgrund des feindseligen Verhaltens der Sphäre herbeigerufen wurde, bewegt sich die Kugel ins Landesinnere. Dabei zerstört sie alles, was sich ihr in den Weg stellt. Nun ist guter Rat teuer. Doch freilich stellen sich die US and A der Bedrohung.

Schaut in den Film hinein

Michael Paré in Invasionsmumpitz aus Mumpitzhausen aka „The Asylum“

Schon wenige Augenblicke nach der Einblendung des „The Asylum“-Schriftzuges sowie des Filmtitels, weiß man, wo man hier gelandet ist. Drei unfähige Darsteller „spielen“ Familienidyll. In einem Auto wird gelabert um des Laberns willen. Einfach so. Nichts was dabei den Gehörgang entert, trägt zur Charakterzeichnung der Figuren bei oder schiebt die Handlung an. Nichts. In keinem normalen Film würde auch nur eine Zeile des Gekäses überleben. Hier soll es neugierig auf das Kommende machen – vermute ich mal wohlwollend.

Fortan wird nun immer weiter gequatscht. Parallel sorgt die Sphäre für Tod und Zerstörung. Wird dem Zuschauer jedenfalls erzählt. Gezeigt wird davon aber nichts. Falls doch, ist es ultra kurz und einige Male wirkt es, als habe das Special-Effects-Team vergessen, die Sphäre ins Bild zu kopieren. Großartig! Genauso großartig: Weil das bisherige Bombardement der Sphäre nichts gebracht hat, beschließen der Präsident, sein Verteidigungsminister und ein General einstimmig, dass man weiter bombardieren müsse. Auf „The Asylums“ Drehbuchautoren ist eben Verlass!

Stößt dann Jeff zu den Diskutierenden hinzu, wird es nur noch absurder. Er müsse doch wissen, was es mit der Sphäre auf sich habe. Immerhin habe er sie doch entdeckt. Und Arzt sei er auch, verdammt nochmal! Und weil er Zeit fordert, die Lage zu untersuchen, setzt man ihn in einen Hubschrauber für ein sinnloses Himmelfahrtskommando. Erwähnte ich schon die dumm-dusseligen „The Asylum“-Drehbuchautoren?

Und all dieser Wirrsinn ist verpackt in endloses Gelaber. Und noch mehr Gelaber. Zwischendurch hört man von fetter Desasteraction – in fetten Endlosdialogen, die immer beknackter werden. Nichts macht hier irgendwie Sinn. Alleine das Endlosgeschwafel um die Sphäre und deren „Verhalten“ bei der Einwirkung von Strom ist so dumm und ziellos, dass es einem die Fußnägel hochzieht. Aber „Alien: Rubicon“ zieht eiskalt durch.

Immer wieder fragt man sich: Wenn sich Regisseur Adrian Avila („World Invasion: Alien Attack“) seinen Film anschaut, denkt er dann wirklich: „Ja, das wollen Sci-Fi-Fans von einem Invasionsfilm!“? Ich kann das einfach nicht glauben. Man kann doch gar nicht so abgespaced sein, dass man bei einem Film wie „Alien: Rubicon“ denken kann, dass man damit Erfolg haben oder wenigstens sein Publikum ansatzweise unterhalten wird. Aber irgendwie ticken die Leute hinter „The Asylum“ da komplett anders. Vielleicht wurden sie schon von Außerirdischen übernommen und die versuchen nun, die Welt zu verdummen? Heijeijei.

Auf jeden Fall denkt Avila zumindest ökonomisch. So importierte er nicht nur die grundlegende Thematik aus seinem 2023er „World Invasion: Alien Attack“, sondern er recycelte direkt auch zahlreiche Schauplätze und Darsteller. Christine Rose, Paul Logan („Amerika is Sinking“) und Michael Paré („Planetquake“) ließen sich zu einem weiteren Alien-Mumpitz von ihm überreden.

Paré darf dieses Mal den umsichtigen Präsidenten der USA geben. Sprich: Der Mime steht und sitzt die meiste Zeit in irgendeinem Raum herum, starrt irgendwohin oder labert Dünnes. Eine Rolle, die keinen Mann wie Michael Paré benötigt, aber zumindest eben einen bekannteren Namen für das Artwork zum Film liefert. Selbiges verspricht auch sonst wieder deutlich mehr, als „Alien: Rubicon“ jemals liefern könnte.

Die Hauptrolle spielt im Übrigen Preston Greer, der weder als Vater, als Wissenschaftler, als Held oder sonst irgendwas glaubwürdig ist. Dafür sehen die wenigen und verdammt kurz ausfallenden Special-Effects-Szenen im Film gar nicht mal so übel aus. Explosionen und Kriegsmaterial scheint „The Asylum“ inzwischen drauf zu haben. Ein Geschmäckle haben mal wieder die zahlreichen Stock-Footage-Bilder, die Zerstörung bebildern sollen und von realen Katastrophen stammen. Alles andere als wertig wirken die immergleichen Schauplätze der ewig langen Dialogszenen.

Sehr geil ist mal wieder der Score, der sich amtlich einen abrummelt, aber eben nur Geseire untermalt. Und wer glaubt, langweilige Wortkotze wird durch Rumpelmucke zackiger, der darf sich hier von seinem Irrtum überzeugen. Fand auch die deutsche Synchronisation und machte einfach ihr Ding. Hier passt irgendwann gar nichts mehr zusammen. Mal ist die Sphäre laut Dialog in New York gelandet, dann eingeschlagen und danach schwebt sie halt über New York. Als Zuschauer weiß man nicht, was stimmt, weil genau das nie gezeigt wurde. Nur eines von zahlreichen Beispielen für die Qualitätsarbeit des Synchronstudios!

„The Asylum“ hat gedrückt und „Alien: Rubicon“ platschte ins Becken

Wer auf Endlosgelaber, miese Knallchargen, Unlogik satt, eine endöde Geschichte, langweilige Settings (eine Szene auf einer US-Army-Base spielt komplett zwischen einer Garagentür und einem Müllcontainer!) und fehlende Invasionsaction in einem Invasionsfilm steht. Wer seine Filme unspannend, zerdehnt, unterhaltungsresistent, intelligenzfrei, gruselig humorbefreit und endlos dumm braucht. Kurzum: Wer endlich mal wieder am eigenen Leib fühlen will, wie ein Filmstudio sein Publikum verachtet, der ist bei „Alien Rubicon“ aber so was von richtig! Denjenigen kann ich nur „beste“ Unterhaltung wünschen. Ich mag dann doch andere Qualitäten.

01 von 10

Die deutsche DVD / Blu-ray zum Film erscheint am 27. Juni 2025 von The Asylum und Lighthouse Home Entertainment. Der Film ist mit einer Freigabe ab 12 ungeschnitten und ihr könnt ihn auch streamen. Auf Tele 5 lief der Streifen im Übrigen schon über einen Monat vor der Heimkino-Veröffentlichung.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label The Asylum / Lighthouse Home Entertainment__Freigabe: FSK 16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja/Ja

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