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5 Days of War

Originaltitel: 5 Days of War__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2011__ Regie: Renny Harlin__ Darsteller: Rupert Friend, Richard Coyle, Emmanuelle Chriqui, Andy Garcia, Dean Cain, Val Kilmer, Mikko Nousiainen, Johnathon Schaech, Rade Serbedzija, Anna Walton, Antje Traue, Heather Graham, …

Das deutsche Cover-Motiv.

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Das britische Cover-Motiv.

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httpv://www.youtube.com/watch?v=wbrvXXsuAag

Nachdem es im Juli 2008 immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen der Armee Georgiens und Milizverbänden der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Südossetien gekommen war, eskalierte der Konflikt schließlich in der Nacht zum 08. August, als die Regierung eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über jene Region einleitete – woraufhin allerdings auch russische Truppen in das umkämpfte Gebiet vordrangen und die georgischen Streitkräfte im Folgenden bis in ihr Kernland hinein zurückdrängten, bevor dieser so genannte Kaukasus-, Georgien- oder Kaukasischer Fünftagekrieg dann am 12. jenes Monats in Form einer ausgehandelten Waffenstillstandsvereinbarung sein Ende fand…

Im Einklang mit den 1992 anerkannten Grenzen der betreffenden ehemaligen Sowjetrepublik sollten die entsandten georgischen Truppen die Stellungen der Separatisten zerstören und die „verfassungsmäßige Ordnung“ in jenem unruhigen Landesteil wiederherstellen. Der konkrete Vormarsch sei aber erst geschehen, als russische Soldaten mit einer unrechtmäßigen Invasion Südossetiens begonnen hätten – so Staatsoberhaupt Saakaschwili. Russland dagegen begründete sein Handeln damit, eigene Landsleute und Friedenstruppen (die dort lebten bzw. stationiert waren) vor den anrückenden Einheiten schützen zu wollen – und das alles in Übereinstimmung mit den Kernpunkten eines Mandats der internationalen Gemeinschaft…

Letztlich kam eine neutrale Untersuchungskommission (dreizehn Monate später) zu dem Ergebnis, dass Georgien für den eigentlichen Kriegsausbruch verantwortlich gewesen sei – u.a. hätten etliche der als Begründung genannten Vorwürfe nicht den Fakten entsprochen, habe das Land mehrere Inhalte und Beschlüsse des 1992er Abkommens missachtet und überdies zu mitunter „fragwürdigen Methoden“ (zum Teil wider der Genfer Konvention) gegriffen. Russland sei erst daraufhin auf südossetischen Boden vorgerückt – habe im Laufe der Militäraktion irgendwann aber ebenfalls „unverhältnismäßig“ zu agieren begonnen, etwa durchs Angreifen von weit im Landesinneren gelegenen Zielen, unter ihnen auch zivile Einrichtungen…

Bereits knapp sechs Monate nach Kriegsende legte Russland zu diesem Thema den äußerst einseitig gestrickten Action-Film „Olympius Inferno“ vor – wohingegen man in Georgien in der zweiten Jahreshälfte 2009 mit der Arbeit an einem ähnlich gelagerten, jedoch ungleich aufwändigeren Projekt anfing, welches der versierte Genre-Regisseur Renny Harlin („Cliffhanger“/„Die Hard 2“) sodann mit einer nicht uninteressanten Besetzung und einem Budget von rund 12 Millionen Dollar realisierte. Überwiegend mit Geldern aus jenem Lande finanziert sowie gar einen heimischen Parlamentarier als Co-Produzent aufweisend, wollte man der Welt mit dem Werk „die Wahrheit vor Augen führen“ – und um das möglich imposant zu gestalten, stellte man dem Team u.a. Soldaten und Militärfahrzeuge zur Verfügung, ließ Dreharbeiten an Originalschauplätzen zu (wie im Präsidentenpalast oder in einigen der damals betroffenen Ortschaften) und unterstützte das ganze Unterfangen generell überaus PR-trächtig. Statt eines erhofften Kino-Erfolgs wurde „5 Days of War“ in den meisten Ländern allerdings nur „Direct to Video“ veröffentlicht – nachdem der Streifen zuvor unter den Titeln „5 Days of August“, „Georgia“ sowie „Red August“ angekündigt und sein Starttermin zudem gleich mehrfach verschoben worden war. Letztere Variante lässt einen natürlich unweigerlich an den „berüchtigten“ 1984er US-Propaganda-Flick „Red Dawn“ denken – und leider beschränken sich die Gemeinsamkeiten nicht nur auf jenen Namensteil, sondern reichen (unglücklicherweise) auch noch weit darüber hinaus…

Eröffnet wird mit einer packend in Szene gesetzten, im irakischen Hinterland des Jahres 2007 angesiedelten Einstiegssequenz, in deren Rahmen der Wagen des Journalisten Thomas Anders (Rupert Friend) unter heftigen Beschuss schiitischer Kämpfer gerät: Während seine Freundin und Kollegin Miriam (Heather Graham) sowie ihr Fahrer im Kugelhagel sterben, können er und sein Kameramann Sebastian (Richard Coyle) indes in finaler Sekunde gerettet werden – und zwar durch das beherzte Eingreifen einer (prompt) mit Humvees und einem MI-24-Kampfhubschrauber anrückenden Einheit georgischer Koalitionstruppen, angeführt von Capt. Rezo Avalianis (Johnathon Schaech). Unabhängig der enthaltenen Klischees, wie etwa dass der Film Anders unmittelbar zu Beginn den Verlust eines Nahestehenden „auferlegt“ und ihm der rettende Soldat obendrein noch einen Schutzpatron-Talisman mit auf den Weg gibt, weiß der Prolog in erster Linie dank seiner „wuchtigen“ Machart zu gefallen, welche überaus Action-orientiert daherkommt und vor allem das sich (im Zuge des blutigen Angriffs) im Innern des Pkws entfaltende Chaos sehr gut zu „transportieren“ vermag…

Einige Monate danach wird Thomas in L.A. von seinem Kollegen Dutchman (Val Kilmer) aus Georgien kontaktiert, wo die Spannungen rund um die abtrünnige Region Südossetien just zu der Zeit kontinuierlich an Intensität gewinnen – worauf er kurzerhand (zusammen mit Sebastian) nach Tiflis reist, um die Geschehnisse direkt vor Ort zu verfolgen, u.a. da ihm rasch bewusst wird, dass das alles beinahe unter Ausschluss der (westlichen) Medien bzw. Öffentlichkeit geschieht. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt, der seitens des Streifens fast schon wie eine Art „Tourismus-Video“ präsentiert wird (komplett mit Sehenswürdigkeiten, heiteren Menschen und trivialer Musikuntermalung), brechen sie in Richtung der Separatisten-Hochburg Zchinwali auf – wobei sie am Abend einen Halt in einem ländlichen Gasthaus einlegen, in dem gerade eine gesellige Hochzeitsfeier in vollem Gange ist. Wenig später wird das friedliche Fest dann aber plötzlich von russischen Jets bombardiert: Ein handwerklich beachtenswert umgesetztes Set-Piece, welches allerdings einen „unschönen Beigeschmack“ mit sich bringt – primär weil sich die Situation (im Prinzip wie der gesamte Inhalt) durchaus vorhersehbar entwickelt, sie keinen rechten Sinn ergibt (warum sollten die Russen das tun?) sowie zusätzlich noch bestimmte Details im Hinblick auf die wahren Begebenheiten des zugrunde liegenden Konflikts „verfälscht“ dargeboten werden…

Luftangriffe gab es tatsächlich – jedoch erweckt der Film den Eindruck, dass diese relativ früh innerhalb der Chronologie der Ereignisse stattfanden, was so aber wohl nicht unbedingt korrekt ist. Ferner ließ man sich bei diesem Handlungselement offenbar von dem ähnlich gearteten „US-Vorfall“ in Afghanistan inspirieren, der 2008 weltweit für Aufregung sorgte. Wie auch immer: Der georgische Präsident (Andy Garcia) sieht sich infolge dessen jedenfalls dazu gezwungen, jetzt offen von einem Krieg zu sprechen und die betreffenden militärischen Schritte einzuleiten, statt weiterhin vorrangig auf Diplomatie zu setzen – während Anders´ Reportage bei den Nachrichtenagenturen (derweil) auf keinerlei echtes Interesse stößt, da die „globale Aufmerksamkeit“ zu eben jener Zeit vielmehr den (parallel dazu in China gestarteten) 29. Olympischen Spielen gilt. Eigentlich traurig – aber irgendwie doch nachvollziehbar. Seit der in Tod und Zerstörung geendeten Hochzeit werden die Journalisten fortan nun außerdem von der Schwester der Braut (Emmanuelle Chriqui als Tatia) begleitet, welche sie mit allerlei Hintergrundinfos versorgt und der sie im Gegenzug dabei helfen wollen, ihre verbliebene Familie wiederzufinden, von welcher sie in jener Nacht getrennt wurde – was ihnen zugleich auch einen anderen „ersprießlichen Ansatz“ für ihre Story (sprich: ein persönliches Schicksal als Aufhänger) offeriert…

In einem Dorf nahe der „Frontlinie“ kann Tatia schließlich mit ihren Liebsten wiedervereint werden – doch schon am nächsten Morgen marschieren russische Truppen in den kleinen Ort ein: Ergänzt um Milizionäre, die unter der Führung des Söldners Daniil (Mikko Nousiainen) agieren, kommt es im Folgenden zu diversen Verbrechen an Zivilpersonen (u.a. Missbrauchs-Übergriffe und Hinrichtungen) – von denen Thomas und Sebastian gar einige mit ihrer Kamera dokumentieren können. Speziell in dieser Phase fällt es auf, wie schlicht die große Mehrheit der Russen (mitsamt ihrer Verbündeten) portraitiert wird: Jene muten wie kaum mehr als Terror verbreitende Kämpfer an, die plündern, älteren Damen in die Beine schießen, vergewaltigen, Männern die Kehlen durchschneiden und von Hubschraubern aus auf unbewaffnete Flüchtende feuern. Obgleich Meldungen und Erzählungen über solche Vorfälle tatsächlich existieren, ist die arg einseitige Darstellung im Vorliegenden dennoch ziemlich ärgerlicher Natur. Wie (vom Zuschauer) quasi „erwartet“, werden unsere Leads unmittelbar darauf gefangen genommen und von einem kriegsmüden Oberst (Rade Serbedzija) verhört, der (entsprechend) hinter den brisanten Aufnahmen her ist: Während Anders (in diesem Rahmen) mit ihm eine Partie Schach beginnt und die üblichen „pseudo-tiefsinnigen Dialogbausteine“ (über Schuld, Verantwortung, Moral etc.) „abgearbeitet“ werden, sieht sich Sebastian unterdessen dem eiskalten Daniil ausgesetzt, der zum Erreichen seiner jeweiligen Ziele weder mit Folter noch Mord irgendwelche Probleme zu haben scheint…

Spätestens als ein von Capt. Avalianis geführtes Kommando „einen Wimpernschlag“ nach der nachdrücklich proklamierten Aussage „Georgia already lost this war!“ durch die Fenster ins Gebäude eindringt und heroisch die Gefangenen vor ihrem drohenden Schicksal errettet, verliert der Film seinen bis dato noch übrig gebliebenen Rest an Glaubwürdigkeit: Es folgen rund 40 Minuten, die ungefähr soviel Tiefgang haben wie John Woo´s „Windtalkers“ – den geneigten Genre-Fan jedoch in ähnlicher Weise (dank einer Menge gut gemachter Action) einigermaßen zufrieden stellen sollten – und schließlich in der belagerten Stadt Gori ihren Höhepunkt erreichen, wo die Befreiten u.a. wieder auf Dutchman treffen und inmitten der russischen Offensive das gesicherte Bildmaterial (in einem „Wettlauf gegen die Zeit“) per Satellit zu uploaden versuchen. Trotz der ebenso aufwändigen wie gar nicht mal ununterhaltsamen Beschaffenheit des letzten Drittels, lässt die Qualität zum Finale hin dann allerdings ein neuerliches Stück weit nach – was schlichtweg an „gewissen Gegebenheiten“ liegt, wie dass es Rezo gelingt, einen MI-24 mit einer einfachen Panzerfaust vom Himmel zu holen, dass Tatia (quel surprise!) zur Geisel Daniils wird und/oder sich unbewaffnete Reporter und Georgier am Ende auf einem zentralen Platz russischen Panzern gegenüber stehen (manche mögen das sicherlich symbolisch nennen, ich dagegen plakativ)…

Regisseur Harlin wollte (eigenen Angaben nach) „ein Werk mit Substanz und einer starken Antikriegs-Botschaft“ abliefern – doch stattdessen ist ihm vielmehr eins gelungen, welches John Milius lieben würde, wenn er (anstelle von St. Louis) etwa in Tiflis geboren worden wäre. Dass man dem Ergebnis jene „ursprüngliche Intention“ sporadisch durchaus noch anmerkt, ist in der vorliegenden Form allerdings eher zusätzlich als problematisch zu werten – einfach weil „die Zusammensetzung“ (seitens der Aussagen und vermittelten Eindrücke) nicht gerade homogen erscheint. In der Hinsicht wird es zum Schluss gar richtig übel, als nach einer emotionalen Ansprache des Präsidenten nicht nur Archiv-Nachrichtenaufnahmen eingespielt werden, sondern überdies noch einige echte Überlebende des Konflikts von ihren schmerzhaft-schrecklichen Erlebnissen berichten – was angesichts des Klischee-durchtränkten vorherigen Verlaufs fast schon geschmacklos wirkt. Mehrfach erweist sich Präsentiertes „auf den zweiten Blick“ als nichts mehr als eine Art „oberflächliche Fassade“ – wie die Tatsache, dass am Anfang das Statement „Based on true events. More than 500 war reporters were killed in the last decade. This film is dedicated to their memory…“ eingeblendet wird, man (unabhängig dessen) dagegen aber die Geschichte fiktiver Hauptprotagonisten erzählt. Obendrein suggeriert die betreffende Profession (prinzipiell) ja eigentlich eine „möglichst objektive Berichterstattung“ – was hier aber beileibe nicht der Fall ist, da die beiden Männer ausschließlich die georgische Seite der Ereignisse miterleben bzw. dokumentieren…

Losgelöst von den schlichten Charakterzeichnungen, überwiegend banalen Dialogzeilen und einzelnen nicht ganz authentisch klingenden Akzenten betrachtet, ruft die Besetzung im Grunde genommen eine recht passable Impression hervor. Dass ausgerechnet Hauptdarsteller Rupert Friend („the Young Victoria“) durchweg ein wenig blass verbleibt, ist natürlich enttäuschend und schade – wohingegen sein Co-Star Richard Coyle (TV´s „Coupling“) eine rundum solide Performance zum Besten gibt. Als Georgierin Tatia, welche in den USA studiert hat und daher auch die Sprache gut beherrscht, castete man die (annehmbar spielende) Kanadierin marokkanischer Herkunft Emmanuelle Chriqui („Wrong Turn“), deren Figur Thomas und Sebastian entlang ihres Weges diverse Infos übers Land und die Leute liefert. Der stets verlässliche Rade Serbedzija („the Eye“) verkörpert mal wieder einen für ihn typischen Part, macht seine Sache aber gleichermaßen ordentlich wie Andy Garcia („Smokin’ Aces“) seine als Präsident Georgiens, der dem realen Vorbild sogar leicht ähnlich sieht. Selbiges trifft ebenso auf Dean Cain (TV´s „Lois & Clark“) als Saakaschwili´s amerikanischer Presse-Berater sowie auf die keineswegs uncharismatische Deutsche Antje Traue („Pandorum“) zu, welche eine engagierte Journalistin mimt. Des Weiteren agieren Val Kilmer („Heat“), Johnathon Schaech („Quarantine“), Kenneth Cranham („Layer Cake“) als erfahrener Reporter, Anna Walton („Hellboy 2“) als Redakteurin sowie der Finne Mikko Nousiainen („Levottomat“) jeweils den Vorgaben ihrer Rollen entsprechend „okay“ – wobei mich jene Daniils aber immerzu an eine vergleichbar geartete in „Behind Enemy Lines“ erinnert hat. Der Auftritt Heather Grahams („Boogie Nights“) beschränkt sich im Übrigen strikt auf ein (nichtsdestotrotz nett zu registrierendes) Cameo gleich zu Beginn…

An Renny Harlin´s Regiearbeit gibt es kaum etwas (konkret) auszusetzen: Er war schon immer ein fähiger Handwerker mit einem geschulten Blick für ansprechend arrangierte Einstellungen – und speziell im Bereich der Action-Inszenierung erweist er sich hier (zum wiederholten Male) als überaus fähig. Dank der generösen georgischen Unterstützung war es ihm möglich, verschiedenen Set-Pieces einen beeindruckenden Anschein von Authentizität zu verleihen – schließlich sind die zu sehenden Bodenfahrzeuge, Helikopter und gar Kampfflugzeuge angrenzend allesamt „echt“. CGIs fanden nur punktuell Verwendung – meist um bestimmte Shots zu ergänzen bzw. anzureichern (z.B. „Rauchspuren“ bei abgefeuerten Raketen). In diesem Zusammenhang fand ich es durchaus erstaunlich, dass sich ausgerechnet einige russische F/X-Profis für das Projekt verpflichten ließen. Unterlegt mit einem routinierten Score Trevor Rabins („Armageddon“) sowie ansehnlich von dem ehemaligen Kriegs-Kameramann Checco Varese („the New Daughter“) bebildert, markieren die wuchtigen Action-Sequenzen die Highlights des Streifens: Wenn MI-24-Hubschrauber ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legen, Panzer auf davonbrausende Wagen schießen, zig Truppen in Städte und Dörfer einmarschieren sowie unübersichtliche Feuergefechte entbrennen, weiß das Gebotene prima zu unterhalten – das Problem dabei ist halt „nur“ der Kontext. Georgier kämpfen ehrenvoll, Russen grausam und ohne Rücksicht auf Unschuldige – und wenn am Ende Anders vor einem im Background explodierenden Wohnblock zur finalen Konfrontation mit Daniil schreitet, ist das ein cooler Moment im Trailer, wirkt im Film an sich dagegen aber doch irgendwie relativ banal…

Fraglos hätte der Streifen ein reizvoller Polit-Thriller werden können – mit dem Kriegsgeschehen und den menschlichen Schicksalen auf der einen Seite sowie den vielen unterschiedlichen „Hintergrund-Verstrickungen“ auf der anderen: Man nehme nur mal die dort bereits lange existierenden ethnischen Spannungen, ihre potentiellen Auswirkungen auf die komplette Region, die abweichenden staatlichen Interessenslagen und/oder etwaige Verhaltensweisen anderer Länder im Angesicht der sich entfaltenden Krise. Leider ist das Drehbuch aber ungefähr so grob geraten wie mein als Einleitung dieser Filmkritik formulierter Abriss der zugrunde liegenden historischen Gegebenheiten – was ich als eine wahre Schande ansehe. Liebend gern hätte ich (z.B.) mehr über einzelne Motive Saakaschwilis erfahren, über seine Bemühungen um ein „Eingreifen des Westens“ oder wie das alles das taktische Vorgehen Russlands beeinflusst hat. Ausgenommen einiger kurzer Anmerkungen des Obersts wird letztere Perspektive ja ohnehin vollständig ausgespart – und eben diese strikte Einseitigkeit der Betrachtung, gepaart mit der vorhandenen Vielzahl an Stereotypen und Klischees, lässt das Ergebnis unterm Strich zu einer ziemlich enttäuschenden Angelegenheit verkommen. Der „Kerngedanke“, der Öffentlichkeit diesen kaum bekannten und damals vergleichsweise wenig beachteten Krieg in Gestalt einer international ansprechenden Produktion ins Gedächtnis zu bringen bzw. zu rufen, ist durchaus als ein guter zu werten – allerdings wäre für eine würdige Umsetzung (in erster Linie) eine neutralere Herangehensweise und ein deutlich besser ausgearbeitetes Skript unerlässlich gewesen…

Fazit:  „5 Days of War“ (2011) ist ein ebenso solide realisierter wie schwach konzipierter dramatischer Action-Thriller, der aufgrund seines ärgerlichen „manipulativ-parteiischen“ Gesamteindrucks bedauerlicherweise zur selben „unvorteilhaften Kategorie“ wie etwa die beiden unterdurchschnittlichen Propaganda-Werke „Red Dawn“ (1984) und „Tal der Wölfe“ (2006) gezählt werden muss…

zu verorten nahe der Grenze zur

Hierzulande wurde der Film von der “WVG Medien GmbH” im August 2011 auf DVD und BluRay veröffentlicht – und das ungeschnitten, versehen mit einer FSK16-Freigabe…

Stefan Seidl

5 Days of War

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5 Days of War

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