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Frightmare

Originaltitel: Frightmare__Herstellungsland: Großbritannien__Erscheinungsjahr: 1974__Regie: Pete Walker__Darsteller: Rupert Davies, Sheila Keith, Deborah Fairfax, Paul Greenwood, Kim Butcher, Fiona Curzon, John Yule, Trisha Mortimer, Victoria Fairbrother, Edward Kalinski, Victor Winding, Anthony Hennessey u.a.

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Mediabook Cover B

Mediabook Cover A von “Frightmare”

„Haus der Todsünden“ würde er erst seinen nächsten Film taufen. Aber vielleicht wurde Pete Walker vom abgelegenen Landhaus des Ehepaars Yates dazu inspiriert, diesen Titel als nächstes zu vergeben. Der Horror-Schocker „Frightmare“ um eine Kannibalin auf Bewährung und ihren fürsorgenden Ehemann gibt schon mal einen Vorgeschmack auf die in der Todsünde konnotierte Gottlosigkeit, mit der sich das Leben manchmal unkontrolliert seinen Weg bahnt.

England, 1957. Dorothy Yates und ihr Ehemann Edmund werden in die psychiatrische Anstalt verwiesen. Man wirft ihnen vor, mindestens sechs Menschen getötet und teilweise verspeist zu haben. Siebzehn Jahre später gelten sie als geheilt und werden entlassen. Auf ihrem Anwesen am Rande des britischen Haslemere versuchen sie, über die Runden zu kommen, wobei sie die Kontakte zur Außenwelt auf ein Minimum begrenzen. Edmunds Tochter Jackie aus früherer Ehe lebt mit ihrer Stiefschwester Debbie, der leiblichen Tochter Dorothys, in der Stadt. Debbie, die erst kurz vor der Verurteilung ihrer Eltern geboren wurde, hatte noch nie Kontakt zu ihnen. Doch der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, und so bleibt die Familie nicht lange getrennt…

Die Judikative, die schon in „Haus der Peitschen“ spektakulär ihren Dienst versagt hatte, spielt in „Frightmare“ nur noch eine kleine Nebenrolle. Sie agiert als Institution, die sich weitgehend selbst abschafft. Im Grunde delegiert sie ihre gesamte Verantwortung an die Psychologie, in deren Ermessen es nach dem Urteilsspruch steht, ob und wann die Angeklagten wieder in die Freiheit entlassen werden. Tröstlich spricht der Richter gegenüber der Öffentlichkeit seine Zuversicht aus, dass eine gesellschaftliche Reintegration möglich sei; so wie man einem Todkranken Hoffnung machen würde, dass alles gut werden wird. Natürlich wird es das nicht; denn in gewisser Hinsicht handelt es sich um einen Film über das Scheitern der Psychologie.

Einen Zeitsprung später sind die in Schwarzweiß gehaltenen 50er Jahre des Prologs passé. Die Gegenwart der mittleren 70er Jahre übernimmt. Typisch für die Handschrift des Regisseurs trägt sie die blassen Farben eines Sonnenaufgangs an einem verwitterten Herbstmorgen, beobachtet durch die aufgewühlte Oberfläche einer Wasserpfütze. Es ist ein trostloses England, in dem Generationen achtlos ihre Wege kreuzen und Reibungsspuren hinterlassen. Das Gesetz von Staat und Kirche wacht zwar als Regenwolke über dem grauen britischen Himmel und steht bereit, wenn nötig einen neuen Urteilsspruch zu verkünden, doch Walker hält sich absichtlich in den düsteren Ecken und Winkeln auf, wo der Regen nicht hingelangt. Zeigen möchte er, wie der Verlauf aller Dinge pervertiert, wenn der Kontrollapparat versagt… und wo könnte er das besser als in der privaten Chronik einer dysfunktionalen Familie?

Wenn „Frightmare“ immer wieder als britisches Pendant zum „Texas Chainsaw Massacre“ geführt wird, dann hat das auch mit der Familien-Thematik zu tun, die beide Filme in ihrem Entstehungsjahr 1974 einten. Die Psychopathie der Filmmonster, auf der einen Seite Leatherface, auf der anderen Seite Dorothy, kann durch diesen Kontext Legitimierung erfahren, ja bisweilen wird sie sogar durch die Familie geprägt und geschaffen. Während schwere Persönlichkeitsstörungen in Backwood-Horrorfilmen allerdings üblicherweise Symptome eines degenerativen Prozesses sind, der sich über Generationen hinweg zur neuen Normalität entwickelt hat, steht in „Frightmare“ immer noch ein traumatisches Kindheitserlebnis im Mittelpunkt einer Psychoanalyse, die sehr unmittelbar in der Filmhandlung betrieben wird; unter anderem auch durch eine Nebenfigur, die den Beruf des Psychologen ausübt.

Schaut in den Trailer

httpv://www.youtube.com/watch?v=R-BmmMQGJS0

Anders als Tobe Hooper behandelt Walker somit also eine immer noch präsente Schuldfrage, der sich die Auslöserin der Gewaltspiralen stellt. Dem rohen, erbarmungslosen Terror des Kettensägenschwingers ist damit zwar nicht beizukommen, aber im Umkehrschluss wird eine Reflexion der Ereignisse auf einer Vielzahl von Ebenen ermöglicht. Dem Regisseur gelingt es mit diesem Ansatz zum wiederholten Mal und vielleicht auch besser als jemals sonst, gesellschaftliche Aspekte auf einem Niveau zu verhandeln, das man bei der eher niederen Prämisse des Films und seiner schmuddeligen Machart nicht auf der Rechnung hat.

Wie so oft darf er dabei auf die Unterstützung seiner Stammschauspielerin Sheila Keith zählen, die wohl ihr Paradestück abliefert als eine von den eigenen Trieben gepeinigte Ehefrau und Mutter. Dabei liegt der erzählerische Fokus eigentlich auf Deborah Fairfax in der Rolle ihrer Stieftochter. Auch sie verbirgt tiefe Abgründe und ist weit mehr als eine neutrale Beobachterin, verarbeitet das Drehbuch doch ihre innere Zerrissenheit zwischen der Zugehörigkeit zur Familie und der Sehnsucht nach einem normalen Leben. Ebenso bereichert Rupert Davies das Ensemble mit einer tragischen Komponente, die ihm einen erinnerungswürdigen finalen Auftritt beschert, während Kim Butcher als jüngere Tochter ihre eigene Generation in das Spiel mit einbezieht. Das befähigt Walker dazu, ähnlich wie in „The Flesh and Blood Show“ die Kollision zwischen den Älteren und den Jüngeren aufzuzeigen. Während die Nebenfiguren, darunter etwa der Psychologe, ein Barmann oder die Freunde der Töchter, eher als Modellindikatoren denn als vollwertige Charaktere in Erscheinung treten, steckt also in den Hauptfiguren eine ganze Menge sozialpsychologisches Potenzial, das in letzter Instanz von dem erschreckenden und doch faszinierenden Portrait Sheila Keiths bestimmt wird.

Bohrt man allerdings mit den Instrumenten der Psychoanalyse zu tief, so stößt man auf einen hohlen Kern. Erklärungsversuche für die abnormalen Neigungen Dorothys werden mit einem Erlebnis aus der Kindheit nur sehr oberflächlich abgehandelt, das Verhalten ihres Mannes wiederum wird pauschal mit Liebe begründet. Ein tieferes Eintauchen in die Abgründe des Kannibalismus scheint möglich. Der Verzicht darauf hat aber wohl weniger mit dem Desinteresse oder auch dem Unvermögen der Exploitation zu tun, zu welcher ein Terror-Schocker wie dieser augenscheinlich zu zählen ist, sondern eher damit, dass Walker stets eher darauf bedacht war, das britische Klassensystem zu charakterisieren als den einzelnen Menschen vom System losgelöst zu analysieren.

So oder so, das bevorzugte Mordinstrument der Familie Yates, eine Bohrmaschine, nimmt nicht etwa bloß Abel Ferraras „Driller Killer“ vorweg, es eignet sich auch hervorragend als Metapher für die verzweifelte Suche der Mörderin nach den Gründen für das eigene Handeln. Angesichts der morbiden Thematik und der groben Tötungsmethode bleibt „Frightmare“ dabei ein bemerkenswert blutarmer Film, der hauptsächlich Assoziationen walten lässt, um Schrecken zu verbreiten – auch in diesem Punkt ist er sich mit dem „Kettensägenmassaker“ einig. Ein paar grässlich mit dem Bohrer zugerichtete Köpfe sind alles, was zu ihrer Anregung benötigt wird. Von der On-Screen-Action des eindringenden Bohrkopfes bleibt man ebenso verschont wie von unschönen Dinner-Szenen. Im Vordergrund stehen vielmehr Konfrontationen auf Dialogebene, in denen schmerzhaft Dissonanzen überwunden werden müssen, um in ein neues Stadium der Klarheit eintreten zu können. Zusätzliche Schauwerte sind in Form einer durchaus bedrohlichen Traumsequenz in einem Zug gegeben sowie durch die Unberechenbarkeit, mit der praktisch jede Szene binnen Sekunden eine Wendung erfahren kann.

Das Ende, obgleich es sich lange im Voraus anbahnt, trifft passend dazu schnell und hart ein, weil es bewusst gegen den Rhythmus gesetzt ist. Es vermittelt etwas Demoralisierendes, geboren aus einer Eigenschaft, die im Grunde für das Medium des Films charakteristisch ist: Aus der Unfähigkeit, in das Geschehen einzugreifen. Ob Pete Walker also letztlich daran gelegen ist, einen Appell gegen das System auszurufen, um etwas zu verändern, sei dahingestellt. Vielleicht ist er auch einfach ein völlig unromantischer Beobachter nicht zu verhindernder Grausamkeit.

Gute
7 von 10

Informationen zur Veröffentlichung von “Frightmare”

Frightmare - Cover A, B und C

“Frightmare” erscheint in drei verschiedenen Mediabook-Ausführungen.

Pete Walker Collection #4

„Frightmare“ ist nun bereits die vierte Ausgabe der „Pete Walker Collection“ aus dem Hause Wicked Vision – und damit haben wir uns wohl im wahrsten Sinne des Wortes zum Kern vorgebohrt. Der Psycho-Schocker aus dem Jahr 1974 ist der wohl berühmteste, kontroverseste und nach Ansicht vieler Kritiker und großer Teile des Publikums auch beste Film des längst nicht mehr aktiven Filmemachers aus England. Ganz abgeschlossen hat er mit seiner Vergangenheit als Regisseur aber noch nicht. Denn mit der Wiederentdeckung seiner Filme für die DVD- und Blu-ray-Auswertungen hat er sich noch einmal mit seinem alten Schaffen auseinandergesetzt. Wir können uns also auf eine retrospektive Einordnung vom Meister persönlich freuen – teilweise exklusiv produziert für diese Edition.

Die Verpackung

Aber der Reihe nach. Wie gewohnt wird der geneigte Käufer zunächst eine Entscheidung treffen müssen: Soll es nun Cover A, B oder C sein? Seitens des Anbieters ging man wohl davon aus, dass die meisten Käufer bei Variante A zugreifen werden, denn diese ist mit einer Auflage von 444 Einheiten versehen, während die anderen beiden jeweils nur 222 Mal in den Druck gingen. Kein Wunder, handelt es sich bei Cover A doch um das originale britische Poster. Sheila Keith zeigt uns darauf ihren schicken neuen Bohrer, dessen Spitze uns gefährlich nah kommt. Der klangvolle Filmtitel hebt sich in grellem Weiß vor dem dunklen Hintergrund hervor wie eine Reihe Zähne, in die ein unfähiger Zahnarzt gerade ein frisches Loch gebohrt hat. Es ist ein schlichtes, aber mit zielstrebigem Strich gemaltes Motiv, das mit der Egoperspektive spielt und sich somit theoretisch auch für die 3D-Welle qualifiziert hätte, an der sich Pete Walker ja bereits mehrfach selbst beteiligt hatte („The Flesh and Blood Show“, „The 4 Dimensions of Greta“). Bei Cover C handelt es sich um das spanische Poster (dessen Originaltitel „Terror sin habla“ lautet, zu Deutsch „nicht in Worte zu fassender Terror“). Es nutzt steile Kontraste auf einer Foltersequenz, um eine verstörende Wirkung zu erzeugen. Bei diesem Motiv kann man auf jeden Fall nicht behaupten, man habe die Katze im Sack gekauft. Cover B ist eine exklusiv für diese Auflage angefertigte Neukreation. Hauptdarstellerin Deborah Fairfax verblasst hier wortwörtlich, indem ihr Gesicht die türkise Färbung des Hintergrunds annimmt, während ihre Stiefmutter und Stiefschwester mit Bohrer und Hackebeil hantieren und dabei putzmunter aussehen. Im Vordergrund liegt ein blutiges Päckchen, von dem nur der Filmkenner weiß, was sich darin befindet…

Das Booklet

Klappen wir das Medienbüchlein auf, glotzt uns erst einmal ein Toter mit gespaltenem Schädel an, das offene Hirn präsentiert wie eine prall gefüllte Schale Tomatenbolognese, deren Soße seitlich schon überschwappt. Tja, die Italiener mal wieder. Mit dem Film hat dieses reißerische Motiv nicht das Geringste zu tun, aber in Italien machten damals eben die harten Kannibalenfilme die Runde, da verwundert es nicht, dass man „Frightmare“ auf ähnliche Weise zu vermarkten versuchte. Gut, dass es für die Mediabook-Frontcover nicht in Betracht gezogen wurde; auf dem Booklet-Cover ist es hingegen ein netter Gag. Im Inneren des 24-seitigen Buchteils verlangt David Renske in einem herrlich süffig zu lesenden und doch vor Hintergrundinformationen strotzenden Text nach „more brains!“. In einer sehr starken Analyse widmet er sich zunächst dem Hauptfilm in allen erdenklichen Details, so dass keine Wünsche mehr offen bleiben. Erst danach geht er entgegen der konventionellen Vorgehensweise nach und nach ins Allgemeine: Zunächst nimmt er sich den britischen Kannibalenfilm vor (dass es so etwas überhaupt gibt, werden viele wohl nicht gewusst haben), schließlich dann noch die Menschenfresserfilme aus dem Rest der Welt. Dabei deckt er keineswegs nur den Exploitation- und Trashfaktor ab, sondern widmet sich auch ernsthafteren Beiträgen wie „Überleben!“, der sich der wahren Geschichte des Absturzes eines Flugzeugs über den Anden widmete.

Das Bild

Kommen wir zu den Discs. Der gesamte Inhalt ist wie gewohnt vollständig auf einer Blu-ray und einer identischen DVD vertreten. Das Bild des Hauptfilms liegt im Format 1,66:1 vor. Nachdem der Prolog noch in Schwarzweiß dargestellt wird, folgt mit dem Zeitsprung in die Gegenwart der 70er Jahre auch der Wechsel zum Farbfilm – und prompt erkennt man die Handschrift von Pete Walker. Ausgemergelte, trostlose Farben bestimmen die Optik von „Frightmare“, so wie sie es schon bei seinen anderen Filmen taten. Ein Großteil der Szenen weist einen gewissen Sepia-Stich auf, hinzu kommen eher weiche Kontraste und solides Filmkorn. Einige Außensequenzen in den letzten Minuten heben sich von dem Gesamteindruck massiv ab, nicht nur durch ihren starken Blaustich, sondern auch durch andere Charakteristika; das Bild wird hier glatter und verliert seinen Grip. Lichtquellen werden vom Regisseur stets intelligent genutzt; so soll etwa in einer besonders dunklen Sequenz gegen Ende Spannung dadurch aufgebaut werden, dass der Vater etwas vor der Tochter verbirgt. Derartige Absichten überträgt der Transfer fast verlustfrei auf den Bildschirm.

Der Ton

Beim Ton darf man zwischen der 2.0-Mono-Abmischung in deutscher oder englischer Sprache auswählen (DTS-HD Master Audio auf der Blu-ray, Dolby Digital auf der DVD). Um besondere Effekte ist es daher nicht weit bestellt, aber die Abmischung ist ausgewogen und Störgeräusche oder dergleichen sind nicht im größeren Maße aufgefallen. In der deutschen Fassung irritiert lediglich eine Sequenz zum Ende hin, wenn die deutschen Schreie diejenigen aus dem Originalton nicht ganz übertönen können, so dass diese in geringerer Lautstärke immer noch vernommen werden können.

Die Audiokommentare

Die besser erhaltene Tonqualität finden wir selbstverständlich bei den beiden wesentlich jüngeren Audiokommentaren, mit der sich auch eine dritte und vierte Filmsitzung abwechslungsreich gestalten lässt. Der erste Kommentar stammt ursprünglich von der Kino-Lorber-Blu-ray und präsentiert Steve Chibnall, den Autoren der 1998 erschienenen Pete-Walker-Werkschau „Making Mischief: The Cult Films of Pete Walker“, im Gespräch mit Walker selbst sowie Kameramann Peter Jessop. Eine Menge Insider-Wissen ist hier also versammelt. Geknüpft an die jeweils ablaufende Szene werden hauptsächlich Hintergründe zur Entstehung geteilt, Walker wird aber gelegentlich auch zu seinen Absichten befragt, wenn er sich entschieden hat, eine Szene auf eine bestimmte Art zu drehen oder eine Figur auf eine bestimmte Art darzustellen. Der zweite Kommentar wurde exklusiv für diese Edition angefertigt. Er stammt vom vielbeschäftigten Booklet-Schreiberling und Audiokommentator Lars Dreyer-Winkelmann, der wahrlich seine Walker-Hausaufgaben gemacht hat und sich solo ins „Frightmare“-Abenteuer stürzt, um eine Füllhorn an Referenzen – nicht zuletzt auch aus dem Fundus seiner anderen Beiträge für Wicked-Vision, Anolis & Co. – über dem Zuhörer zu ergießen. Der eher technisch-pragmatische Kommentar vom Regisseur und seiner Crew wird auf diese Weise sinnvoll mit einer historischen Einordnung und Deutungsversuchen von außen ergänzt.

Pete Walker

Pete Walker ist auf der “Frightmare”-Blu-ray in zwei Interviews zu sehen.

Die Extras

Ebenfalls exklusiv auf dieser Edition ist das 25-minütige Walker-Interview „Frightful Thoughts“, das von Wicked Vision in Kooperation mit High Rising Productions in die Wege geleitet wurde. Walker teilt hier seinen doch recht pragmatischen Blick auf das Horror-Genre, dem er einerseits zwar nicht allzu sehr verbunden scheint, von dem er sich aber auch nicht um jeden Preis abwenden möchte, so wie manch anderer Filmschaffender, der später etwas „Besseres“ aus seinem Leben gemacht hat als Horrorfilme zu drehen. Seine Fähigkeit zur Reflexion des eigenen Schaffens ist durchaus bemerkenswert, bringt er doch anscheinend genug Distanz ein, um es aus der Ferne relativ nüchtern bewerten zu können. Diese Fähigkeit ist bei weitem nicht jedem Regisseur gegeben, insofern ist es sehr hörenswert, wenn Pete Walker über Pete Walker spricht. Dass er seine Position sich selbst gegenüber zumindest in den letzten Jahren kaum geändert hat, zeigt dann aber das etwas ältere Kino-Lorber-Interview „For The Sake Of Cannibalism“ (11 Min.), in dem mehrere angesprochene Punkte aus dem neueren Interview wiederholt werden, insbesondere, was seine ursprüngliche Skepsis gegenüber Kannibalismus als Filmthema angeht („not sexy enough“).

Wer Komplettist der Pete-Walker-Reihe ist, wird mit dem dritten Feature „Sheila Keith: Eine nette alte Frau?“ (14 Min.) nicht mehr so viel anfangen können, war dieses doch bereits auf „Haus der Peitschen“ und „Haus der Todsünden“ vertreten. Wer sich aber nur für einen dieser Filme interessiert, wird sich sicher freuen, auf die sehenswerte Dokumentation über die 2004 verstorbene britische Darstellerin zugreifen zu können, zumal sie in allen genannten Filmen großen Eindruck hinterlassen hat.

Der Originaltrailer und eine musikalisch untermalte Bildergalerie mit alten Postern und VHS-Covern runden das stattliche Extras-Paket ab, das angemessen abwechslungsreich ausgefallen ist und außerdem einiges an Exklusivität zu bieten hat. Deutsch untertitelt ist dabei alles, was im englischen Ton vorliegt, der Hauptfilm kann sogar mit englischen oder deutschen Untertiteln angesehen werden – oder mit jenen zum englischen Audiokommentar.

Bildergalerie

Frightmare

Der Prolog von “Frightmare” spielt 20 Jahre in der Vergangenheit und ist deswegen in Schwarzweiß – wie die meisten Filme jener Zeit.

Frightmare

Der Barkeeper wird sich noch wünschen, er hätte der Minderjährigen den Alkohol nicht verwehrt…

Frightmare

Eine Szene mit Symbolcharakter: Die Frauen reden im Vordergrund Klartext, während sich der Mann im Hintergrund zur Teilnahmslosigkeit verdammt ist.

Frightmare

In einer Alptraumsequenz verarbeitet die Tochter, dass ihre Mutter ein monströses Dasein fristet.

Frightmare

Die Gespräche mit dem Vater verlaufen oft unbefriedigend.

Frightmare

Edmund (Rupert Davies) hat an den Problemen seiner Frau Dorothy (Sheila Keith) schwer zu knabbern.

Frightmare

Dorothy macht sich einen kleinen Ziwschensnack.

Frightmare

Loch ist drin, jetzt kommt die Füllung rein.

Sascha Ganser (Vince)

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Copyright aller Filmbilder/Label: Wicked Vision__FSK Freigabe: FSK16__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Ja / Ja

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