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Eyes of the Dragon

Originaltitel: Fight to Win__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 1987__Regie: Leo Fong__Darsteller: Cynthia Rothrock, Chuck Jeffreys, Troy Donahue, Richard Norton, Hidy Ochiai, Bill Wallace, George Chung u.a.
Eyes of the Dragon mit Cynthia Rothrock

Rothrock haut die „Eyes of the Dragon“ blau.

In dem Actioner „Eyes of the Dragon“ dreht sich alles um drei alte Elfenbeinstatuen. Dem einen sind sie ein Zeichen für besonders tolle Kampfsportfähigkeiten, dem anderen sind sie wertvolle Kunstgegenstände. Zwei dieser Statuen besitzt der Sensei von Ray. Ray ist ein eitler Pfau, dem es immer darum geht, aufzufallen. Auch wenn er seine Kampfsportfähigkeiten präsentiert. Das gefällt nicht einmal seinem Sensei so wirklich.

Nach einem Wettkampf baut sich auf einmal ein Typ namens Armstrong vor Ray und seinem Sensei auf. Er fordert Ray zu einem Kampf heraus und schafft es, dass der Sensei eine der Statuen zum Einsatz macht. Kurz darauf erleidet der Sensei einen Herzinfarkt. Infolgedessen ist Ray bei seinem Training nicht bei der Sache und kümmert sich mehr um seinen väterlichen Freund. Entsprechend bekommt er dann bei dem Fight gegen Armstrongs Mann ordentlich eine aufs Fressbrett.

Doch der Sensei schafft es, Armstrong zu einer Revanche zu überreden. Diesmal gehe es um die zweite Statue. Da er gesundheitlich noch immer angeschlagen ist, soll die beste Schülerin des Senseis das Training von Ray übernehmen. Der tut sich schwer damit, Ansagen einer Frau zu akzeptieren. Wird Armstrong auch die zweite Statue gewinnen?

Schaut in den Film hinein

Martial-Arts-Action mit Cynthia Rothrock

In den ersten 60 Minuten Laufzeit bietet „Eyes of the Dragon“ absolute Standardkost in Sachen Martial-Arts-Action. Ein in Sachen Kampfsport versierter Charakter gerät an einen übermächtigen Gegner, wird gedemütigt und will Revanche. Hierzu müssen ihm von einem besonders tollen Lehrmeister in mit rockender Mucke untermalten Montagen neue Tricks und Kniffe beigebracht werden.

Dass dieser Lehrmeister eine Frau ist, ist noch das Innovativste an dem ganzen Unterfangen. Der Rest verläuft in wirklich komplett vorhersehbaren, arg sexistischen und häufig besser gesehenen Bahnen. Trotzdem ist dieser Abschnitt durchaus unterhaltsam. Zum einen zieht Hauptdarsteller George Chung („Ultimate Target – Ides of March“) seine Rolle als arroganter Dämlack mit Wonne durch, zum anderen macht Cynthia Rothrock („Night Vision“) als neue Lehrmeisterin von Ryan viel Spaß. Vor allem, wenn sie die unbeholfenen Avancen ihres Schülers und dessen Kumpels beherzt abzuwenden versteht.

Zudem darf Frau Rothrock ziemlich häufig um sich schlagen und treten und einige ihrer Trademark-Moves (etwa den Skorpion-Kick) zeigen. Womit wir schon bei der Action wären. In „Eyes of the Dragon“ wird eine Menge gefightet. Allerdings zumeist in Trainingssessions. Diese geraten reichlich ausführlich und präsentieren ein paar hübsche, von Hauptdarsteller George Chung choreographierte Moves.

Sobald es dann aber zu den Fights kommt, wird der Film arg unspektakulär. Und das, wo hier echte Könner wie Bill Wallace („Der Bulldozer“) als Gegner aufgefahren werden. Die Full-Contact-Kampfeinlagen sind nach wenigen Moves meist unspektakulär vorbei. Die Bebilderung ist ultra fad. Die Kamera steht zumeist hinter einem Gegner und bewegt sich hier nur wenig. Aufgrund des Kamerawinkels erkennt man nie, ob die Kombattanten sich überhaupt auch mal treffen. Und spektakulärere Moves gehen in dieser statischen Inszenierung auch vollkommen unter.

Wenige, ungelenke Schnitte sollen Dynamik in die Fights bringen, was aber so gut wie gar nicht funktioniert. Zudem gibt es in den Fights keinerlei Dramaturgie zu entdecken. Härten genauso wenig. Und eine begeisternde musikalische Untermalung geht dem gesamten Film sowieso ab. Ebenfalls ein „Knaller“: Fast alle Fights werden auf einer schön gepflegten Wiese als Arenaersatz gezündet!

In den letzten 30 Minuten wird es dann regelrecht kurios. Was bislang alles mittels Fights geklärt wurde, mündet in ein Finale, in dem plötzlich zig Waffen aufgefahren und zahlreiche Menschlein über den Haufen geballert werden. Weil das irgendwie null zum bislang eher verspielt und komödiantisch gehaltenen Rest passt, packt man einfach ein lustiges Musikstück darunter. Das Ergebnis gerät reichlich befremdlich.

Und obschon der Film sich nun im Ton leicht verändert hat, geraten die gezündeten Fights weiterhin reichlich konsequenzlos und lahmarschig. Selbst der von Richard Norton („Rage and Honor“) gelangweilt gespielte Oberbösewicht wird von Cynthia Rothrock nur so gekickt, dass er noch einmal auftreten darf. Nur um dann erneut nicht vernichtet zu werden. So richtig Ahnung von Action hatte hier gefühlt keiner.

„Eyes of the Dragon“ ist reichlich seltsam

Regisseur Leo Fong hat bei mir dank Gurken wie „24 Hours to Midnight“ (ebenfalls mit Cynthia Rothrock) und „Eyes of the Dragon 2 – Bloodstreet“ nicht eben ein Stein im Brett. Der zwischen den genannten Streifen entstandene „Eyes of the Dragon“ geriet nun aber erstaunlich solide.

Klar, der Film ist eindeutig zu lang, ungelenk erzählt, billig in Szene gesetzt, wartet mit dummen „Tunten“-Witzen auf und ist in seiner Action geradezu lahm geraten. Aber die Zähmung des eitlen Pfaus durch eine patente Cynthia Rothrock hat was, bietet hübsche Trainingssequenzen mit coolen Moves und fährt ein oder zwei gute Gags auf. Und der Showdown ist einfach irre in seiner so gar nicht zum Rest des Filmes passenden Anlage. Macht:

04 von 10

Der Film liegt nicht nur laut Erkenntnissen von Schnittberichte in zwei Fassungen vor. Eine dieser Fassungen erschien bei uns uncut auf Video. Freilich wurde auch eine stark gekürzte FSK 16 Version angefertigt, die als Grundlage der bisherigen DVD-Veröffentlichungen diente. 2023 kündigte Imperial Pictures an, den Film uncut als Zusammenschnitt aus den ursprünglich zwei existierenden Fassungen bringen zu wollen. Leider fehlten im Endprodukt einige Szenen.

Eine 2024 nachgeschobene Neuauflage, ab 18 freigegeben und zu erkennen am hier im Artikel eingebundenen Cover, war dann tatsächlich komplett. Die Bildqualität geht weitestgehend in Ordnung. Manche eingefügte Szenen fallen allerdings deutlich in ihrer Qualität ab.

In diesem Sinne:
freeman

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Copyright aller Filmbilder/Label Imperial Pictures__Freigabe: FSK 18__Geschnitten: Nein__Blu Ray/DVD: Nein/Ja

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