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Burned

Originaltitel: Burned__ Herstellungsland: USA-Spanien__ Erscheinungsjahr: 2015__ Regie: Jaime Valdueza__ Darsteller: Beau Knapp, Maika Monroe, Micah Hauptman, Meredith Monroe, …
Burned

Das Postermotiv des Kurzfilms (© Milo & Brooklyn Studios).

„Burned“ kann man sich (in der Originalfassung) hier anschauen!

Bei „Burned“ handelt es sich um einen (ohne Abspann) knapp über 15-minütigen dramatischen Thriller aus dem Jahr 2015, der seitens des Spaniers Jaime Valdueza verfasst und in Szene gesetzt wurde – seines Zeichens Autor und Regisseur mehrerer „Shorts“ sowie Werbe- und Musik-Videos (u.a. für Jason Mraz, Upsahl und Em Beihold), der außerdem einen Teil des interaktiven 2012er Kinect-Game-Mini-Movies „Discovered“ (von Microsoft und Intel mit Chris Evans und LMFAO’s Stefan Gordy) gedreht hatte sowie mitunter auch als Kameramann und Editor tätig ist; so z.B. bei Jorge Dorado’s „Anna“ (mit Mark Strong und Taissa Farmiga) sowie einem Kurzfilm mit dem auffälligen Titel „I kicked Luis Guzman in the Face“…

Auf dieses Werk hier bin ich aufgrund drei seiner Leads aufmerksam und neugierig geworden: Maika Monroe sehe ich immerzu sehr gern – Highlights: „It Follows„, „the Guest“ und „Longlegs“ – Beau Knapp begegnet mir regelmäßig in verschiedenerlei Streifen – von „No one lives“ über „Death Wish“ bis hin zum „Road House„-Remake jüngst – und Meredith Monroe – welche übrigens nicht mit Maika verwandt ist – hat zwischen 1998 und 2003 eine zentrale Rolle in einer meiner liebsten Serien der damaligen Zeit gespielt – nämlich Andie McPhee in insgesamt 69 Folgen von „Dawson’s Creek“. Dagegen war Micah Hauptman („Parker„) – im Vorliegenden der Vierte im Bunde – für mich ein völlig „unbeschriebenes Blatt“…

Eine Weile nun schon hält sich Jason (Knapp) in einer kalifornischen Wüsten-Kleinstadt in einem Motelzimmer verborgen. Sein einziger Kontakt zu anderen Personen markiert seine Freundin Lila (Maika), die ihn regelmäßig besucht und u.a. mit Essen versorgt. Ihr hatte er erzählt, dass einige Typen hinter ihm her wären, denen er Geld schulden würde – doch das war eine Lüge. Im TV ist derweil eine Nachrichten-Sendung zu sehen, in der berichtet wird, dass der Haupt-Zeuge eines Doppelmordes nicht zum betreffenden Prozess erschienen sei, da jener offenbar Drohungen erhalten hätte. Zwei Personen waren getötet worden – im Rahmen dessen das Haus in Flammen aufgegangen war. Aktuell ringt er mit sich, ihr die Wahrheit zu sagen…

Eines Tages bittet Lila ihn darum, sie zu ihrer Freundin Julie (Meredith) zu begleiten, welche Geburtstag hat. Widerwillig gibt er nach und fährt mit ihr los. Sie ist der einzige Mensch, dem er vertraut – und er möchte sie weder verärgern, enttäuschen noch verlieren. Vor Ort lernt er Julie und ihren Freund Daniel (Hauptmann) kennen. Biere werden getrunken und das Essen wird vorbereitet. Als Julie ein Gruppen-Foto von ihnen macht, reagiert Jason abweisend – möchte nicht, dass sie es postet. Dadurch entsteht ein Streit mit Daniel, der stracks auch handgreiflich wird – wobei Jason erkennt, dass Daniel’s Arm (inzwischen heilende) Verbrennungen aufweist. Ist er dahingehend bloß paranoid – oder liegt er mit seiner Befürchtung richtig?

„Burned“ vermittelt in jedem seiner drei Abschnitte (Motel, Auto, Julie’s Haus) genau die richtige Stimmung. Direkt zu Anfang stellt ein kurzes Voiceover Jasons ein zentrales Motiv heraus: I know that to love someone, you neet to trust them. You got to open the door to the past, share your more personal moments, your secrets, and trust them. If you don’t – what’s the point of being with anyone? In seinem Versteck ist er angespannt. Unweigerlich erhöht die Thematisierung in den Medien den Druck auf ihn zunehmend – jede Person, die draußen an der Tür vorbeigeht, lässt ihn zusammenzucken. Er hat nur Lila, die ihm Gesellschaft leistet; sich um ihn kümmert – welche aber nicht weiß, wie gravierend seine Lage wirklich ist…

Den Trip zu Julie hatte er ihr versprochen. Als er sich zuerst dann aber doch nicht traut – sie stattdessen zum Bleiben im Zimmer zu überreden versucht – frustriert sie das – womit konfrontiert er sich rasch überwindet und ihr nachläuft. The only thing that kept me sane after all this time hiding in that room was Lila. She is the only stranger worth the risk – the only one I ever fell in love with. I don’t want her to worry about me; don’t want to scare her away – but she needs to know the truth of what happened that night, even if I lose her. Parallel zu diesen zu hörenden Worten sind einige ansprechende Einstellungen bzw. Perspektiven zu sehen, die Kamera-Mann Harris Charalambous („Deadgirl“) in sowie aus dem Wagen heraus gefilmt hat…

Die Blicke der Beiden, das Verlassen der Stadt, die immer karger werdende Landschaft, das Erreichen ihres Ziels in einer staubigen, dünn besiedelten Gegend: Eine passende Atmosphäre wird erzeugt – während man als Zuschauer neugierig dahingehend ist, wohin sich das Ganze wohl entwickeln mag. Die Begrüßung durch Julie ist herzlich – allerdings werden in Jason prompt spezielle Erinnerungen heraufbeschworen, als sein Blick auf die Flammen des Grills fällt. Innerlich kommt er einfach nicht zur Ruhe: Zusätzlich zu seiner grundlegenden Situation nun u.a. noch in Anbetracht wie Lila und Daniel miteinander interagieren sowie dessen diverse Fragen an ihn – bis hin zu Julie’s Fotografieren und den entdeckten Brandnarben an Daniel’s Arm…

Der Aufbau von Suspense ist prima gelungen. Beginnt Jason’s Paranoia überhand zu nehmen? Droht tatsächlich Gefahr? Nach einer kleinen tätlichen Eskalation – welche die Frauen (sich zwischen die Männer positionierend) unterbrechen – ist die bisherige, durchaus recht ausgelassene Laune so ziemlich dahin – weshalb Jason und Lila ein „klärendes Gespräch“ im Bad führen sowie im Anschluss daran aufzubrechen gedenken. Mit der Sonne bereits untergegangen – und noch fünf Minuten Laufzeit verbleibend – wird nun eine wichtige Information preisgegeben, welche „Burned“ sich (für manche gewiss überraschend) in sehr „düstere Gefilde“ hineinbewegen lässt und über die ich hier natürlich striktes Stillschweigen bewahren werde…

Valdueza hat sein beschiedenes Budget ergiebig auszuschöpfen vermocht – selbst die CGI-Flammen in einer Szene sehen nicht übermäßig übel aus. Dazu ein ordentlicher Score Miquel Colls, passende Locations, eine Geschichte, die sich bündig-straff entfaltet und dabei einzelnes aufweist, mit dem man so nicht unbedingt rechnet, sowie überzeugende Performances der vier Leads – insbesondere von Maika und Knapp. Zwar erfährt man kaum etwas über die Charaktere und hätte ich persönlich zwei Momente ein wenig anders gestaltet – z.B. auf ein in den allerletzten Sekunden zu hörendes Element verzichtet – doch alles in allem hat mich dieser kompetent realisierte „Short“ anständig zufrieden stellen können…

7 von 10

Stefan Seidl

Burned

(© Milo & Brooklyn Studios)

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Copyright des „Burned“ Postermotivs und der Screenshots: Milo & Brooklyn Studios__ Freigabe: Not Rated__ DVD/BluRay: nein/nein

 

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