Originaltitel: Fist Soft Target__Herstellungsland: USA__Erscheinungsjahr: 2005__Regie: Art Camacho__Darsteller: Don ‘The Dragon’ Wilson, Olivier Gruner, Gary Busey, Fred Williamson, Diana Kauffman, Jerry Airola, Rick Almada, Michael Cavalieri, Carlos Del Valle, Nick Di Brizzi Jr., Lorraine Farris u.a. |

In “Soft Target” durchleben Olivier Gruner und Don ‘the Dragon’ Wilson ein Buddy-Movie.
Ein sexy Callgirl wird bei ihrem ersten Job Zeugin, wie ein hochrangiger Gangster mit einem Kronzeugen eine alte Rechnung begleicht und dabei den Kronzeugen, die beste Freundin der Nutte und diverse Polizisten über die Klinge springen lässt. Auf diesen Fall werden die beiden Cops Latimer und Jordan abgestellt. Diese sollen vor allem das Leben des Callgirls beschützen, denn die einzige Zeugin ist ab sofort sehr „beliebt“ bei dem Verbrecherkönig. Leider ist der Job alles andere als leicht, denn weder will das Callgirl so recht kooperieren noch trägt ein Maulwurf in den Polizeireihen zu einem entspannten Job bei. Genauer gesagt: Fortan ist für die beiden Cops die Kacke am Dampfen.
Gegeben werden die beiden Cops von den Genre-Ikonen Olivier Gruner („Angel Town“) und Don ‘the Dragon’ Wilson („Showdown in Manila“). Schnell fällt auf, dass „Soft Target“, welcher von Don Wilson produziert wurde, frappierende Parallelen zu „Bad Boys“ aufweist. Die Story ist vor allem in Sachen Ausgangssituation fast ein 1:1 Klon geworden, verlegt sich aber glücklicherweise schnell auf das allgemeinere und genrebewährte Buddy-Movie-Motiv. Infolgedessen lässt „Soft Target“ zwei sehr ungleiche und einander so gar nicht mögende Cops durch ein Dickicht an Korruption und an mit blauen Bohnen angefüllter Luft streifen.
Schaut in den Actioner mit Olivier Gruner und Don Wilson hinein
httpv://www.youtube.com/watch?v=RhCQ5phm_AU
Die Story wird glücklicherweise auch gar nicht groß verkompliziert. Hier sind die Guten, da die Bösen. Dort ist ein Maulwurf und genau da eine sexy Zeugin, die obendrein sehr gerne blank zieht. Zum Glück! Denn es lohnt sich. Leider nur für Fans von Silikonhupen. Egal. Die Story ist also brutal auf Funktionalität ausgerichtet und erfüllt ihren Zweck. Und noch besser, sie langweilt zu keiner Sekunde, denn der Film ist permanent in Bewegung und die Kabbeleien zwischen Don Wilson und Olivier Gruner sind durchaus ganz unterhaltsam.
In Sachen Action war dann Schmalhans ein wenig Küchenmeister. Denn bis auf extrem viel Herumgeballer ohne Trefferwirkungen und diverse Kickereinlagen gibt es nicht viel zu sehen. Auch die Settings sind nun zwar nicht im Ostblock angesiedelt, wirklichen Flair strahlen sie aber auch nicht aus. In den von Art Camacho („Recoil“) als Regisseur betreuten Actionszenen dürfen zumindest Olivier Gruner und Don Wilson zeigen, was sie drauf haben.
Eine Möglichkeit, die vor allem Olivier Gruner nutzt, der im direkten Vergleich Wilson die Hosen runterzieht. Denn im Vergleich zum behäbig und extrem langweilig kickenden Don Wilson zeigt Gruner in eigentlich jeder Actionszene etwas Neues und bringt nicht immer nur die gleichen zwei Schwinger und einen Langweilerkick. Ganz im Gegenteil. Mal haut er einem nur mit den Fäusten die Kauleiste ein, dann wird mal amtlich gekickt und auch die seit seinen „Circuit“-Filmen etablierten Grabblingeinlagen finden ihren Eingang in den Film. Leider fehlt sowohl ihm als auch Don Wilson ein wirklicher Gegner, der ihn fordert. Doch alleine aufgrund des recht ordentlichen Aufkommens an Kickeraction kann man sich kaum beschweren.
Erstaunlich an „Soft Target“ ist der „B-Starauftrieb“. In kleineren Rollen tummeln sich hier B-Fratzen wie Fred Williamson („Atomic Eden“), Gary Busey („Bulletproof – Der Tiger II“) und Martin Kove („Death Match“). Busey und Kove sehen reichlich zum Fürchten aus. Tja ja, das Alter. Jetzt zu mutmaßen, dass die Gehaltsforderungen dieser Altstars dafür verantwortlich waren, dass eine Hubschrauberexplosion sehr scheiße ausschaut und eine Stock-Footage-Sequenz aus „Mission Impossible“ eine Autoexplosion doubeln muss, erscheint zwar recht fies, dürfte der Wahrheit aber ziemlich nahe kommen.
“Soft Target” geht als ordentliches Buddy Movie durch
Was bleibt, ist ein durch und durch nettes Buddy Movie, das wirklich niemandem weh tut. Die Story wird straff durchgezogen. Gruner und Wilson harmonieren gut. Dazu muss man aber auch erwähnen, dass die Figuren sehr auf die Darsteller zugeschnitten sind. Gruner gibt den locker-lässigen Typ, was er immer gut kann, und Wilson muss einfach einen stocksteifen Langweiler spielen – also genau das, was er seit Jahrzehnten immer wieder spielt.
In den Actionszenen macht Gruner Wilson, der ENDLICH mal eine gescheite Frisur hat, komplett nass. Denn hier wirkt der „Drache“ im Vergleich sehr… alt. Glücklicherweise bügelt das hohe Actionaufkommen diverse kleine Makel wieder aus. Etwa, dass die Callgirl Darstellerin zwar sehr geil ausschaut, aber nicht für einen Cent spielen kann. Hier und da sieht man dann auch, dass das Geld an einigen Ecken fehlte. Dennoch: Solide Buddy-Movie-Kost für zwischendurch!
In Deutschland erschien der Film von Cine Excel im Doppelpack mit dem Richard-Grieco-Heuler „Raiders of the Damned“ (leider net halb so geil, wie das Cover dazu ausschaut) und ist mit einer FSK 16 Freigabe uncut.
In diesem Sinne:
freeman
Was meint ihr zu dem Film?
Zur Filmdiskussion bei Liquid-Love
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