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the Resonator: Miskatonic U

Originaltitel: the Resonator: Miskatonic U__ Herstellungsland: USA__ Erscheinungsjahr: 2021__ Regie: William Butler__ Darsteller: Dane Oliver, Christina Hélène Braa, Amanda Jones, Michael Paré, Alex Keener, Austin Woods, Amanda Wyss, Jeffrey Byron, Josh Cole, …
the Resonator: Miskatonic U

Das US-Covermotiv von “the Resonator: Miskatonic U”.

Zum Trailer (engl. OV) geht´s hier!

For Stuart Gordon.
Artist. Dreamer. Storyteller.
Legends Never Die.

Bei “the Resonator: Miskatonic U” (2021) haben wir es mit einem (ohne Abspann) knapp 62 Minuten kurzen Horror-Flick aus Charles Band´s “Full Moon Features”-Low-Budget-Schmiede zutun, bei dem es sich ursprünglich mal um die ersten beiden Episoden einer geplanten Streaming-Serie handelte, bevor sie schließlich vereint als der bis dato 341. Film des betreffenden “Produkt-Katalogs” veröffentlicht wurden. Alles begann 1976 mit “Mansion of the Doomed” – doch ist für diesen Fall hier speziell das 28. Werk der genannten Liste von Bedeutung: Stuart Gordon´s “From Beyond” (1986), bei dem Band seinerzeit als Executive Producer fungierte und an welchen der vorliegende Streifen in verschiedenerlei Hinsicht anknüpft – er also quasi eine Fortsetzung eben jenes “Empire Pictures”-Kult-Klassikers bildet!

Die damals von Gordon, Brian Yuzna und Dennis Paoli verfasste Story war eine modernisierte Version der gleichnamigen Geschichte H.P. Lovecrafts aus dem Jahr 1920: Eine “lose” Adaption, in welcher der Wissenschaftler Dr. Edward Pretorius und sein Assistent Crawford Tillinghast mit Hilfe einer eigens dafür konstruierten Maschine – dem “Resonator” – durchs Stimulieren der Zirbeldrüse (mittels bestimmter Frequenzen) verborgene Potentiale Schrägstrich Fähigkeiten des menschlichen Gehirns zu aktivieren gedachten. Im Zuge eines Testlaufs des Experiments geschah es allerdings, dass sich ein “Übergang” zwischen unserer und einer anderen Dimension öffnete – was u.a. das Auftauchen garstig-ekeliger Kreaturen sowie das Erleiden diverser “unschöner Schicksale” zur Folge hatte…

Mit der eingangs aufgeführten Widmung an Gordon, der am 24. März 2020 (im Alter von 72) ja leider von uns gegangen ist, eröffnet “the Resonator: Miskatonic U”. Mit “From Beyond” bin ich persönlich nie wirklich “warm geworden” – was bei mir aber keine Seltenheit für Movies jener “Ära” ist. Bezüglich dieses “Sequels” sollte jedem von vornherein klar sein, dass man es nicht ernsthaft mit dem Original vergleichen kann: Vom gesamten “Feeling und Ton” (Look, Aufwand, “Atmosphäre” etc.) her unterscheiden sie sich merklich voneinander. Wem der “Full Moon”-Output seit den 2000ern vertraut ist, der dürfte ungefähr wissen, was ihn erwartet – zumal William Butler das Skript schrieb sowie die Regie übernahm, der zuletzt mehrfach (etwa bei “Demonic Toys: Personal Demons” und “Baby Oopsie”) für Band tätig war…

Im Zentrum des Streifens steht Crawford Tillingest Jr. (Dane Oliver) – Sohn von Jeffrey Combs’ Figur des ’86er Films – welcher an der Prestige-trächtigen Miskatonic Universität studiert sowie heimlich die Arbeit seines verstorbenen, in Flashbacks und “Erscheinungen” von Jeffrey Byron (TV´s “Port Charles”) verkörperten Vaters in einem ansonsten ungenutzten Lagergebäude nahebei zu reproduzieren und zu verbessern versucht. Kenner des Œuvres Lovecrafts wissen, dass jene (fiktive) Hochschule in einer Reihe seiner Erzählungen (erstmals in “Herbert West – Reanimator”, 1922) vorkommt sowie eigentlich in der ebenfalls von ihm ersonnenen Stadt Arkham in Massachusetts (im Nordosten der USA) liegt – wohingegen sie dieses Mal wohl in Kalifornien verortet ist, da vorrangig in Van Nuys gedreht wurde…

Crawford´s Ziel ist es, u.a. die Hypothese seines Vaters zu beweisen, dass es parallel existierende Dimensionen tatsächlich gibt sowie dass z.B. Schizophrenie in Wahrheit die Befähigung entsprechend diagnostizierter Menschen ist, Teile (Elemente und Bereiche) dieser normalerweise weder sicht- noch registrierbaren “Welten” zu sehen. Obgleich der “Resonator” an sich funktioniert, ist das Problem dabei jedoch, dass die sich im Rahmen der Verwendung manifestierenden “Entitäten” gefährlich sowie nur schwer zu kontrollieren sind – und so muss sich Crawford eines Tages zu allem Überfluss auch noch damit beschäftigen, wie man eine Leiche am besten “verschwinden lassen” kann, nachdem eines dieser Wesen seinem ihm assistierenden Kumpel Brian (Thomas Shevela) kurzerhand mit seinen Tentakeln den Schädel zerdrückt…

Da er seine Freundin Mara (Christina Hélène Braa) in den vergangenen Wochen zugunsten seiner Forschung vernachlässigt hat, macht sich jene zunehmend Gedanken um sein eigenwilliges Gebaren und die Zukunft ihrer Beziehung – worauf er sich dazu durchringen kann, ihr und ihrer gemeinsamen, aus Bear (Alex Keener), Carrie (Amanda Jones) und Brandon (Austin Woods) bestehenden Kommilitonen-Clique seine Ergebnisse zu präsentieren. Trotz eines sie vorzeitig beendenden Defekts gelingt die Demonstration – und nicht nur weil eine “Nebenwirkung” der Maschine das Auslösen intensiver sexueller Erregung bei etwaigen Zugegenen ist, sind alle überaus angetan von der Sache. Infolge dessen optimiert Crawford die Software noch ein Stückchen weiter, bevor sie den Vorgang wiederholen – erwartungsvoll und guter Dinge…

Inhaltlich ist “the Resonator: Miskatonic U” sowohl eine Fortführung als auch ein Remake von “From Beyond”: Eine weitestgehend unoriginelle und vorhersehbare, seitens der Inszenierung und den Performances zudem nicht sonderlich hochwertige Angelegenheit – welche einen unter den richtigen Umständen aber dennoch passabel zu unterhalten vermag! Erfreulicherweise nimmt sich der Streifen nur bedingt ernst – ein “Augenzwinkern” ist im Prinzip durchweg wahrnehmbar; ebenso wie ein paar nette Details (á la ein “See-no-Evil”-Äffchen) und Anspielungen (bspw. hat mich der selbst Blut-sprudelnd ohne Kopf noch Nachos essende, Crawford Ratschläge gebende “Geist” Brians unweigerlich an “An American Werewolf in London” und dessen Sequel erinnert)…

Aus Lovecraft´s Werken geht hervor, dass die Titel-liefernde Universität über eine umfangreiche Sammlung an seltenen okkulten Büchern verfügt – unter ihnen “the Book of Eibon”, “Nameless Cults” sowie gar das “Necronomicon”. Im Film wird das zwar nie konkretisiert – doch dass auf dem Campus diesem “Fachgebiet” zugehörige Gesinnungen und Studien-Bemühungen vertreten sind, ist evident: Man betrachte da nur mal das Amulett einer Professorin (Amanda Wyss aus “Force: Five“), mit welcher Crawford aneinander gerät, als er ihr in einer Vorlesung offen widerspricht. Und wie genau ihr Kollege Professor Wallace (Michael Paré) zu all dem steht, der früher ein “Rivale” von Tillinghast Sr. war und dessen Sohn er nun allmählich auf die Schliche kommt, stellt sich schließlich in der zweiten Verlaufshälfte heraus…

Die Studenten-Parts wurden allesamt mit relativen Newcomern besetzt. Unabhängig dessen, dass sich keine preisverdächtigen Performances verzeichnen lassen und ihnen das Skript auch nichts “Reichhaltiges” geboten hat, gibt es niemanden, über den man (gerade im Kontext des Ganzen) nötigerweise klagen müsste. Dane Oliver (“Nazi Overlord“) agiert in der Rolle des Tillingest-Sprosses mit einer ähnlichen Arroganz wie einst der Vater seiner Figur – oder Herbert West, wenn wir denn schonmal dabei sind – jedoch weniger “over the Top” als Combs damals. Und Christina Hélène Braa (“Heartland Cartel”), Alex Keener (“Underdogs”), Amanda Jones (“Wildflower”) und Austin Woods (“A Date for me”) – inklusive ihrer Charaktere? Keiner ist einem unsympathisch oder “nervt” – was bei Flicks dieser Art beileibe ja keine Selbstverständlichkeit ist…

Ist der “Resonator” in Betrieb, löst er eine “aphrodisierende Wirkung” bei den Personen in seiner Nähe aus – führt bei jenen zu kräftiger Erregung und erotischen Visionen, bei denen wiederum für ein paar “nackte Tatsachen” gesorgt wurde (Highlight da: die betreffende Szene Carries bzw. Jones’). Frei Crawford´s Ambitionen im Hinblick aufs anvisierte Ziel – sowie ohne des Wissens, was aus Brian wurde – ist es für Bear, Carrie, Brandon und Mara hauptsächlich “sexy Spaß” – bis letztere plötzlich von einem großen “Stachel” durchbohrt wird. Zwar kann sie gerettet werden – herrlich unglaubwürdig bei der Verletzung – allerdings entfacht das die Diskussion, das Gerät doch besser zu zerstören, um noch gravierenderes Unheil möglichst auszuschließen. Just dann aber taucht Wallace auf einmal bei ihnen auf…

Als Professor mit “finsteren Absichten” weist B-Movie-Veteran Michael Paré (“Road to Hell“) in “the Resonator: Miskatonic U” eine gut passende “Screen Presence” auf: Während Tillingest Sr. die Maschine zum Vorteil der Wissenschaft und Menschheit nutzen wollte, leiten Wallace selbst-bezogene Antriebe und Motive á la das Begehren von Macht und Dominanz. Mit Paré hatte Butler bereits bei “Furnace” (2007) zusammengearbeitet. Seine Regie-Genre-Beiträge kommen mal düster-ernst, mal trashy-durchgeknallt daher – siehe z.B. “Madhouse” und “Dead Voices” vs. “Gingerdead Man 3: Saturday Night Cleaver” und diesen hier – worüber hinaus er als Darsteller u.a. bei “Ghoulies II”, “Friday the 13th Part VII”, Tom Savini´s “Night of the Living Dead” sowie “Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III” mitspielte…

Obendrein ist Butler ein erfahrener Make-up-Künstler, der in jener Funktion an Werken wie “Prison“, “Army of Darkness” und “From Beyond” beteiligt war. Da schießt sich der Kreis zur vorliegenden Veröffentlichung. Eine weitere Verbindung markiert Komponist Richard Band (“the Pit and the Pendulum“) – Charles’ Bruder – welcher in beiden Fällen den Score beisteuerte. Butler´s Story ist so “simpel” gestrickt wie die sie bevölkernden Rollen und deren Dialoge – was in Kombination mit dem “einfachen” Produktionsdesign, der unkreativen, aber zweckdienlichen Kamera-Arbeit Justin Jones’ (“Digging to Death”) sowie dem unaufdringlichen Humor (wie eine im Hintergrund zu sehende “Kugel-Entität”, die zu breit für eine Tür ist) jedoch so etwas wie einen “homogenen Charme” erzeugt…

Als Budget standen Butler zirka $150.000 zur Verfügung. Ohne Inflation mit zu berücksichtigen, hatte Gordon´s Streifen seinerzeit rund das 30-fache gekostet. Außendrehs gab es kaum – doch wurden jene Aufnahmen noch um verschiedene “Stock Footage”-Clips altehrwürdig-schicker Universitäten (Gebäude, Campus-Anlagen etc.) ergänzt. Der “Resonator” an sich sieht nett “retro” (wie eine Apparatur aus den ’70ern oder ’80ern) aus – wohingegen die Wesen aus der anderen Dimension im Bereich der Qualität ihrer Präsentation arg schwanken: Statt auf aufwändige Latex-Kreationen griff man dieses Mal maßgeblich auf günstige CGIs (von denen manche übelst billig und mies, manche aber durchaus okay ausschauen) sowie einzelne klassische “Practical Effects” (von ebenfalls wechselhafter Wertigkeit) zurück…

Die erotischen oder unbehaglichen “Halluzinationen” werden dem Publikum zum Teil in Form schnell zwischengeschnittener Images im Negativfilm-Stil visualisiert – die erscheinenden Kreaturen sind entweder transparent-phosphoreszierender, schwebender, Aale, Quallen und Bakterien ähnelnder oder festmassig-gummiartiger Gestalt. Zudem hat eine barbusig-verführerische, irgendwie an eine Kreuzung aus einer weiblichen HR Giger Alien-Malerei und Bib Fortuna aus “Return of the Jedi” erinnernde Dame (Hannah Hueston) einen Auftritt, deformiert sich der Kopf des “menschlichen Baddies” zum Ende hin grotesk und muss Crawford u.a. gegen ein aggressiv-bissiges, aus dem aufbewahrten Herzen Brians “hervorgegangenes” Geschöpf auf Leben und Tod kämpfen…

Optisch wartet “the Resonator: Miskatonic U” mit dem inzwischen gängigen “sauber-glatten digitalen Look” auf – allerdings hat man diverse Szenen in ein ansprechendes kräftiges violettes Licht getaucht, was mich unweigerlich an Richard Stanley´s “Color out of Space” erinnerte. Hach, wenn jenes Team (mit dessen Talent und Möglichkeiten) doch nur dieses Projekt realisiert hätte – dann hätte es durchaus ein würdiger Nachfolger von “From Beyond” werden können. Aber dennoch: Trashy, cheesy, silly, bloody and cheap, bietet das vorliegende Ergebnis entsprechend Geneigten (aller Schwächen zum Trotz) schon einen recht kurzweilig-unterhaltsamen Zeitvertreib sowie eine der besseren Veröffentlichungen aus dem Hause “Full Moon” der vergangenen Jahre, bei der einem zum Ausklang hin gar noch kein Geringerer als Herbert West (Josh Cole) vorgestellt wird…

ordentliche7 von 10

Während “the Resonator: Miskatonic U” in den USA bereits auf DVD und BluRay zu haben ist, sind mir bis heute (04/2022) indes noch keine Veröffentlichungspläne für Deutschland bekannt…

Stefan Seidlthe Resonator: Miskatonic U

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the Resonator: Miskatonic U

Copyright des “the Resonator: Miskatonic U” Covermotivs, der Pics und Screenshots: Full Moon Pictures / Candy Bar Productions__ Infos zur amerikanischen VÖ: Freigabe: Not Rated__ DVD/BluRay: ja/ja

 

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Categorised in: Horror, Reviews, the Horror Pit

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